Hallo,
und zwar brauche ich mal ein paar Ratschlaege, denn wir wissen derzeit nicht wie es weitergehen soll.
Also zur Vorgeschichte:
Meine Freundin kommt aus den Philippinen. Wir sind zusammen mit Schengenvisum eingereist fuer 30 Tage um in Deutschland Urlaub zu machen. Meine Oma hat eine Verpflichtungserklaerung fuer sie unterschrieben.
Waehrend des Aufenthalts haben wir festgestellt, dass sie schwanger ist. Da sie bereits in der Vergangenheit bei ihrer ersten Schwangerschaft (Das andere Kind ist mittlerweile 5 und wir wollen ihn nach Deutschland holen sobald sie ihren
AT hat) auf den Philippinen fast gestorben waere aufgrund schlechter medizinischer Versorgung, hatte sie Angst und wir entschieden und hier zu bleiben. Sie blieb also illegal bis zur Geburt hier.
Die Geburt in Deutschland haben meine Familie und ich zusammen bezahlt. Das war im Februar dieses Jahres.
Dann haben wir nach der Geburt eine Anwaeltin eingeschaltet die uns beim Antrag auf Aufenthaltstitel helfen wollte. Mit ihrer Hilfe bekam sie kurze Zeit spaeter eine Duldung. Diese ist auch bis jetzt immernoch gueltig. Die Anwaeltin informierte uns dann, dass sie auch Leistungen vom Sozialamt bekommen kann. Also Asylbewerber Leistungen. Diese haben wir auch beantragt und genehmigt bekommen. Ich selber bin aufgrund einer Behinderung Erwerbsunfaehig und bekomme seit einiger Zeit Grundsicherung. Wir haben auch seit ein paar Monaten eine eigene Wohnung. Die Haelfte der Miete kommt von meinem Geld und die andere Haelfte von den Sozialleistungen meiner Freundin.
Dann musste sie eine Urkundenpruefung machen wegen ihrer philippinischen Geburtsurkunde. Diese dauerte auch 6 Monate. Ist aber nun fertig.
Fuer das Kind habe ich eine Vaterschaftanerkennung und Sorgerrechtserklaerung gemacht. Das Kind hat auch schon einen deutschen Reisepass. Ist also deutscher Staatsbueger.
Jetzt hatten wir vor einem Monat endlich den Termin zum Antrag des
AT bei der Auslaenderbehoerde. Es wurden Fingerabdruecke genommen, Passbilder abgegeben usw.
Wir fragten auch nach einer Fiktionsbescheinigung, aber diese wurde direkt abgelehnt.
Jedenfalls haben wir nun auch die Ablehnung des Aufenthaltstitels bekommen. Mit dem Grund, dass sie zurueck auf die Philippinen fliegen muss und von dort aus ein Visum zur Familienzusammenfuehrung beantragen muss.
Dies ist in unserer Situation aber unmoeglich, da sie nicht so lange vom Baby getrennt sein darf. Sie stillt noch und das Baby ist sehr auf sie fixiert. Und sie moechte auch das Baby nicht zurueck lassen. Es mitzunehmen ist auch keine Option, da es erst 7 Monate alt ist und noch nichtmal alle Impfungen bekommen hat. Auch moechte ich als sorgeberechtigter Vater nicht, dass das Baby jetzt auf die Philippinen fliegt.
Unsere Anwaeltin meint wir muessen nun klagen und eventuell vor Gericht gehen, aber sie denkt dass sie den
AT wahrscheinlich bekommen wird. Sie hat ja ein Recht darauf.
Wir waren auch gestern nochmal bei der Auslaenderbehoerde um ihre Duldung zu verlaengern. Dort war niemand mehr bereit mit uns zu sprechen. Uns wurde gesagt, dass sie nur noch ueber unsere Anwaeltin kommunizieren werden und wir dort nicht mehr auftauchen sollen. Sie sagten nur "Von unserer Seite aus ist alles gesagt und die Sache erledigt. Wir sprechen nicht mehr mit Ihnen".
Wieso weiss ich absolut nicht. Die wollen scheinbar nicht, dass sie den
AT erhaelt.
Heute kam noch ein Brief vom Sozialamt in dem stand, dass meiner Freundin die Leistungen ab sofort gestrichen werden, weil sie Auslaenderbehoerde das Sozialamt ueber die Verpflichtungserklaerung meiner Oma informiert hat. Jetzt wollen die ausserdem das komplette Geld von meiner Oma wieder haben. Es handelt sich dabei um mindestens 5,000 Euro.
Meine Oma hat aber selber kaum Geld und ist auch bereits verschuldet.
Aber wahrscheinlich wird sie jetzt in Insolvenz gehen muessen oder?
Naja, jedenfalls... sollte es wirklich noch Monate dauern bis der
AT meiner Freundin kommt, dann haetten wir so lange nicht genuegend Geld. Aufgrund meiner Behinderung reichen meine Leistungen der Grundsicherung gerade mal fuer die Miete aus. Wenn ich die Miete davon zahle haben wir aber danach garnichts mehr an Geld fuer Lebensmittel oder fuers Baby.
Und meine Oma kann uns definitiv nichts geben. Da sich seit Abgabe der Verpflichtungserklaerung ihre finanzielle Situation geaendert hat und sie selber kaum Geld zum leben hat.
Was waere nun die beste Loesung?
Meine Frau kann auf keinen Fall jetzt zurueck fliegen. Sie und das Baby waeren auf den Philippinen nichtmal krankenversichert. Sie haette dort keine Unterkunft mehr da die Eltern umgezogen sind und Geld haette sie auch keines.
Unser Baby ist Deutsch und hat einen deutschen Pass und normalerweise sollte meine Freundin doch einen
AT bekommen. Ich kenne aehnliche Faelle wo dies problemlos geklappt hat, aber unsere Auslaenderbehoerde moechte meiner Frau den
AT nicht erteilen.
Als ich denen gestern sagte, dass meine Freundin mittlerweile auch gerne arbeiten will kam als Antwort nur "Ihre Freundin kann froh sein, dass sie noch hier ist. Sie hat ueberhaupt keine Ansprueche zu stellen".
Also sie bekommt weiterhin die Duldung verlaengert, aber einen
AT wollen sie ihr nicht erteilen.
Hat jemand ein paar Ratschlaege was wir in unserer Situation tun sollen? Vor allem, wenn es wirklich noch so lange dauern sollte mit Klage und Gerichtsverhandlung wuessten wir wirklich nicht wie wir mit so wenig Geld ueberlegen sollen.