helix21 schrieb am 07.08.2006 um 11:35:12:Der Pass ist in Bearbeitung.
Würde das die Lage irgendwie positiv verändern und neue Möglichkeiten aufzeigen?
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Besteht eine Möglichkeit sich in Italien zu legalisieren, ohne gleich wegen Ablauf des "permesso di soggiorno" abgeschoben zu werden?
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Es ist zumindest der erste Schritt in die richtige Richtung - raus aus der Illegalität.
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Das solltet ihr mit den italienischen Behörden klären. Ist aber eher zweifelhaft, angesichts der erheblichen kriminellen Energie, die dein Freund zeigt
Zitat:Mein Freund ist Marokkaner und mittlerweile schon ueber ein Jahr illegal in Italien, ohne dass irgendwas passiert. … Hinzu kommt, dass er seinen Lebensunterhalt im Moment gezwungenermassen, denn er findet einfach keine arbeit mit Kleindealerei erbringt, also regelmaessig auf die Wache gebracht wird, sie aber nie etwas bei ihm finden. Straffaellig ist er also nicht, jedoch dort registriert.
Sorry, wenn ich die moralische Zeigefinger erheben muss - aber nur weil ihm aus Mangel an Beweisen noch keine Strafe erteilt wurde, heisst es nicht, dass er nicht straffällig
ist. Ein dealender Illegaler ist, egal womit man seine Taten zu erklären und entschuldigen versucht, nur ein dealender Illegaler und kein Held der kommunistischen Bewegung in Marokko.
Übrigens, was weißt du
wirklich über Marokko? Entsprechend der Informationen in
Wikipedia ist das Land eine
konstitutionelle Monarchie, wo "Bei den Wahlen zur Nationalversammlung 2002 gewann die Union Socialiste des Forces Populaire (USFP) 50, die Parti Istiqlal (PI) 48, die Parti de la Justice et du Developpement (PJD) 42, der Rassemblement National des Independants (RNI) 41, der Mouvement Populaire (MP) 27, der Mouvement National Populaire (MNP) 18, die Union Constitutionelle (UC) 16, die Parti National Democratique (PND) 12, die Front des Forces Democratique (FFD) 12, die Parti du Progres et du Socialisme (PPS) 11, die Union Democratique (UD) 10, die Mouvement Democratique et Social (MDS) 7, die Parti Socialiste Democratique (PSD) 6 und Sonstige 25 Sitze." - also überwiegend demokratisch mit sozialistischem Profil regiert.
Zitat:wenn er in Marokko ist, erhaelt er kein Visum fuer eine Einreise nach Europa mehr
Das ist ein absoluter Quatsch - ein Visum "für Europa" gibt es nicht, höchstens für einen der Europäischen Staaten und dieses wird erteilt durch den betroffenen Staat (also Italien oder Deutschland) nach seinen Kriterien und nicht von Marokko.
Zitat:Wir wollen unbedingt zusammen in Deutschland leben, wenn es geht auch ohne Heirat, jedoch ist dies sehr unwahrscheinlich, zur Not wuerden wir also auch heiraten. … Gibt es erhebliche Nachteile fuer mich als Studentin bei einer Heirat? Kann er nach einer Heirat überhaupt zu mir, oder müsste jemand für seinen Lebensunterhalt bürgen?
Wenn alles überstanden ist: er schafft es aus der Illegalität heraus und nach Marokko zurück, dann könnt ihr - am besten in Marokko - heiraten. Wie das geht, kannst du
hier nachlesen. Danach stellt ihr den Antrag auf ein Visum zur Familienzusammenführung beim deutschen Konsulat. Darüber kannst du
hier nachlesen. Außerdem gibt es mehrere Threads in diesem Forum zum Thema.
Als Ehegatte einer Deutschen bekommt er dann in D die zunächst befristete Aufenthaltserlaubnis nach
§ 28 Absatz 1 Punkt 1 Aufenthaltsgesetz. Eine Bürgschaft oder Verpflichtungserklärung oder sonstige (finanzielle) Unterstützung ist nicht nötig, weil "Unter den Voraussetzungen des Absatzes 1 besteht ein Anspruch auf Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis, ohne dass die Sicherung des Lebensunterhalts (§ 5 Abs. 1 Nr. 1) des nachziehenden Ausländers zu fordern ist..." Nachteile für dich entstehen daraus keine - kannst du alles (auch bezüglich BaföG) beim
Studentenpilot oder
Studis-Online abchecken.
Wenn ich aber das lese
Zitat:Nach erheblichen Streitereien hat er mir klar gemacht, dass er soo wie jetzt nämlich mit nichts in der Hand auf keinen Fall zu seiner Familie zurückgeht!
Das verletze die gesamte Familienehre und selbst als Erwachsener Mann würde keiner ihn danach wieder nach Europa lassen. In den Augen der Familie wäre er gescheitert und müsste bei Weigerung sogar mit Familienaberkennung rechnen.
frage ich mich, ob du bereit und im Stande sein wirst seine ganze Familie mitzufinanzieren, denn es erscheint recht deutlich, dass du "eine Familie" heiratest.
Und wenn ich auch noch das lese
Zitat:macht euch keine sorgen, ich bin mir meiner sache, bis auf eine unwissenheit bezueglich der gesetzlichen fakten sehr sicher und kenne ihn auch sehr gut.
bin keine von diesen naiven, sondern wir sind ein ganz normales weltoffenes paar!
frage ich mich ernsthaft, wie eine 23 - jährige Studentin "weltoffen" definiert. Wie wäre es, wenn du dich mit dem
Verband binationaler Familien und Partnerschaften in Verbindung setzt? Könnte hilf- und lehrreich sein.
Nichts für Ungut, aber ich kann deine Eltern sehr gut verstehen und würde nicht anders handeln. Dennoch drücke ich dir die Daumen, dass das "Königskind" sich nicht als der Frosch entpuppt, der er zu sein scheint.
Alles Gute
Sondra