Hallo liebes Team von info4alien, 🙂
hallo liebe Forum Mitglieder, 🙂
ich schildere meine Situation, hoffe auf eure Antworten und zähle vor allem auf die Fachkompetenz und Erfahrung des Teams.
Kurzversion der Geschichte: Ich, 38 Jahre alt, iranischer Staatsangehöriger, Abitur in Iran, mit 19 nach Deutschland zum Studium, Studienkolleg in Deutschland abgeschlossen, Studium fortgeschritten aber nicht abgeschlossen, insgesamt 9,5 Jahre zwecks Studiums in Deutschland aufgehalten, danach zum Studium 4 Jahre nach Österreich aber nicht abgeschlossen, seitdem wieder in Iran, Arbeite im Tourismus und parallel studiere an der Fernuni Hagen Studium geht voran, Sprachen Deutsch und Persisch perfekt Englisch geht so. Frage: Besteht eine realistische Chance, einen Aufenthaltstitel für Deutschland zwecks Ausbildung oder erneuten Studiums zu erhalten?
Langversion mit Hintergründen: Ich fangen mit dem Wichtigsten an. Während meiner gesamten Laufbahn wusste ich schon immer was ich eigentlich will und wo meine Interessen liegen, es waren aber drei Themen, die mich immer wieder aus der Bahn geworfen haben. Dass ich nie die Freiheit hatte, meinen Interessen wirklich nachzugehen z.B. ich wurde bezüglich meiner Möglichkeiten in Deutschland falsch informiert und danach habe ich weder bei meinen Angehörigen noch sonst wo eine Stelle gefunden, wo meine Lage richtig verstanden und mir geholfen werden konnten. Zum anderen war es meine Beziehung zu meinen Eltern, mit denen ich leider leider nie auf einen grünen Zweig gekommen bin, obwohl ich es immer aufrichtig wollte und versucht habe. Statt mir mentale Unterstürzung zu bieten, haben sie mich immer entweder unter Druck gesetzt oder vollständig ignoriert und nie einen vernünftige Mittelweg in unserer Beziehung gefunden, somit hatte ich nie den Kopf frei, mein Leben zu gestellten. Ich bin aber deswegen kein deprimierter Mensch und komme mit anderen Menschen gut aus und werde sehr häufig gemocht. Zuletzt war es meine eigene Unentschlossenheit, endgültige Entscheidungen zu treffen und vielleicht auch hier und da schmerzhaft mit allem und jedem zu brechen, die mir Jahre meines Lebens gekostet hat. Wenn ich ehrlich bin, halte ich diesen letzten Punkt für den gravierendsten. Ich habe immer versucht mühsam mit jedem - noch eigensinnigen, egoistischen und unvernünftigen - Menschen einen gemeinsamen Nenner zu finden, ohne wahr haben zu wollen, dass das abhängig von Intelligenz, Empathiefähigkeit und Weitsicht nicht immer möglich ist. Mein Aufenthalt in Iran hat mir endgültig gezeigt, dass es sogar Menschen gibt, die daran interessiert sind, aktiv eine chaotische Situation und Beziehung herbeizurufen, um daraus ihren - ihrer Meinung nach - Nutzen zu ziehen. Solche Menschen sind unaufrichtig, unehrlich und auf sie kann man nicht zählen, wobei man im Leben ohne andere Menschen eigentlich eine leere Hülle ist. Ich halte Austausch und Zwischenmenschliches für die Quintessenz unseres menschliche Daseins, was uns Wissenschaft, Politik und ein Blick in unseren eigenen Schädel - das Organ und den Inhalt - eindeutig zeigt. Nun habe ich aber viel dazu gelernt und vielleicht wichtiger, das Gelernte akzeptiert, etwas mühsam und langwierig, aber ich habe die Botschaft des Lebens verstanden.
In die Zukunft blickend schweben mir zwei Ziele vor. Eine akademischen Laufbahn in Physik wäre mein Traum, denn ich bin gut darin, Mathematik liegt mir nicht fern, bin ein fantasievoller Geist und strukturiertes Arbeiten bin ich gewohnt. Jedoch aufgrund meines Alters erscheint mir diese Option leider leider als nicht wirklich realistisch. Selbst, wenn alles klappt und ich aufgrund meiner Vorbildung sehr schnell vorankomme, bin ich mit 45 promovierter Physiker. Wenn jemand eine andrer Meinung ist oder andere Erfahrungen hat, höre ich ihn mir sehr gerne an, denn ich war und bin durch und durch Physiker und werde es auch bis Ende meines Lebens bleiben. Eine zweite Option ist, mein angesammeltes Wissen und meine Erfahrung in eine Ausbildung zu stecken und ein Durchschnittsleben in Deutschland aufzubauen, was mich auch glücklich und zufrieden machen würde. Es sei gesagt, ich fühle mich in meiner Gedankenwelt sehr Deutsch und fühle mich hier in Iran nicht wirklich wohl, aber komme irgendwie schon zurecht. Eine Fortsetzung meines Lebens in Deutschland wäre, was mich sehr beflügeln und glücklich machen würde, denn ich vermisse Dialoge und Interaktionen, in denen man versucht, sein Gegenüber zu verstehen, Lösungen zu finden und so jeder seinen eigenen Weg beschreiten und ihn für andere auch ermöglichen kann.
Ok, wer jetzt einen Tee braucht, soll ihn sich holen. (Augenzwinkernd)
Danke, dass ihr den langen Text gelesen habt, bin auf eure Antworten gespannt.
Schönen Gruß 🖐️