Guten Abend Allerseits!
Auf der Suche in den Weiten des Internets bin ich auf dieses Forum gestoßen und hoffe, dass Ihr mir etwas Klarheit verschafft.
Wir möchten gerne unsere gemeinsame Zukunft planen, diese beinhaltet einen sicheren, genehmigten Aufenthalt sowie die unbeschränkte Arbeitserlaubnis meiner Freundin. Als Ziel sehe ich daher die unbefristete Aufenthaltsgenehmigung und später die deutsche Staatsangehörigkeit.
Ich versuche möglichst kurz, prägnant die Situation zu erklären:
Meine russische Freundin hat während ihres Studiums in Russland, ermutigt durch ihre pro-westliche Familie und nach Kursen am ortsansässigen Goethe-Institut, ein Erasmus-Semester in Deutschland durchgeführt und sich in selbiges "verliebt". Daraufhin hat sie ihr Studium in Russland abgebrochen und weitere Kurse ab Goethe-Institut in Russland belegt. Anschließend bewarb sie sich in Deutschland auf ein Bachelorstudium. Das Studentenvisum wurde ihr ohne Probleme und auch mit der 240-Halbtags-Arbeitserlaubnis genehmigt.
An dieser Stelle komme ich ins Spiel: Wir kennen uns seit dem ersten Semester ihres Bachelorstudiums, seit dem Zweiten sind wir ein Paar. Einige Monate später zogen wir zusammen. Ihren Bachelor in Anglistik / Amerikanistik hat sie mit guter Note erfolgreich abgeschlossen und befindet sich nun im Masterstudium Linguistik (Studentenvisum verlängert).
Gleichzeitig arbeitet(e) sie in verschiedenen Studentenjobs, zahlte aber wegen des geringen Gehalts nicht in die Rentenversicherung ein (auf 450 Euro-Basis sowie einige Monate als Teilzeitkraft im Rahmen des Erlaubten).
Zusammengefasst ist sie jetzt seit 4 Jahren durchgängig in Deutschland ( + 6 Monate Erasmus), spricht fließend Deutsch (TestDaF-Nachweiß), Englisch (Hochschulabschluss), Russisch (logisch
), Polnisch und lernt noch Spanisch. Sie absolviert regelmäßig Praktika und lässt sich diese auch bescheinigen.
Ihren Master wird sie mit wahrscheinlich einem Semester Verzögerung auch erfolgreich abschließen.
Nun ergaben sich nach unseren Recherchen folgende Möglichkeiten:
a) Sie sucht sich während des Studiums einen festen Job und hofft, dass die Agentur für Arbeit sie für die Stelle zulässt und sie dadurch eine zunächst befristete Aufenthaltsgenehmigung bekommt. Solch eine Stelle hat sie an der Universität in Aussicht.
b) Wir beschaffen alle notwendigen Dokumente aus Russland und heiraten (schon beim örtlichen Amt erkundigt - sind mit bilateralen Heiraten dank ansäßiger mittelgroßer, internationaler Universität gut vertraut, konnten mir aber nicht alle Fragen beantworten)
c) nach ihrem Master beantragt sie eine Aufenthaltsgenehmigung für 6 / 12 / 18 Monate (weiß nicht wonach das geht) zur Arbeitssuche. Zählen dann aber weiterhin die Sonderregelungen, dass die Agentur für Arbeit erst nach "Deutschen" suchen muss?
Bei Lösung A) und C) stört uns, dass die Agentur für Arbeit jeweils immer erst nach ggf. sogar schlechter qualifizierten Deutschen suchen muss. Wäre sie bei Lösung B) dann gleichgestellt?
Zu Lösung B) fand ich im Internet auch widersprüchliche Angaben. Teils wurde von 60 Monaten Rentenversicherungseinzahlungen geschrieben. An anderer Stelle hieß es, auch der Ehepartner könnte diese vorweisen. Auch über die Dauer wie lang ein Ehepartner hier leben muss, bevor er / sie das Recht auf unbefristete Aufenthaltsgenehmigung haben, fand ich sehr unterschiedliche Angaben - besonders im Zusammenhang mit studentischen Visa.
Zu meiner Person:
Ich bin 26 Jahre, Deutscher und in der letzten Phase meines Studiums. Ich arbeite seit fast 5 Jahren, teils nebenbei, und habe die erforderlichen 60 Rentenversicherungseinzahlungen fast erreicht.
Wir sind seit gut 3 Jahren zusammen, haben einiges Schönes zusammen erlebt, aber auch Schweres durchgestanden (schwere Krankheit) und auch Heirat ist / war Thema. Dies wollten wir zwar eigentlich erst, wenn wir beide richtig Geld verdienen, aber angesichts der jetzigen (tatsächlich eher wenig romantischen) Situation würde nichts dagegensprechen, die (standesamtliche) Hochzeit im kleineren Rahmen vorzuziehen und ggf. später nochmals groß zu feiern
Nicht ganz unwichtig: Auch unserer Eltern unterstützen uns.
Was müssten wir beachten? Was habe ich falsch verstanden oder wo bin ich zu blauäugig? Ich bin für jeden Ratschlag dankbar.
Vielen Dank im Voraus!