ophelia schrieb am 05.08.2012 um 00:11:19:Hi
Also als Frau die einen Algerier heiratet muss du NICHT konvertieren!!!! Wurde ja auch schon gesagt. Aber ich wurde einige Male nach meiner Religion gefragt. Es ist, so wurde es uns auch von Ämtern erzählt, das ein Muslime dort in solchen Fällen von binationalen Eheschließungen nur die Erlaubnis bekommt, wenn die Frau einer sogenannten "Buchreligion" angehört. Musste mal googlen.
Wichtig wenn du keiner Religion angehörst, so war das bei mir, bin ausgetreten, dass die das aufm Amt in Algerien quasi nicht spitz kriegen. Auf der Meldebescheiniung, bzw. der sogenannten erweiterten Meldebescheinigung, dich ich brauchte, weil da auch das Wort LEDIG erscheint, da steht auch die Religionszugehörigkeit. Falls du keine hast, muss du bei deinem Einwohnermeldeamt eine Meldebescheinigung besorgen, auf der die Religion nicht erwähnt wird. Geht, hab ich auch gemacht.
Welche Papiere man als deutsche Frau braucht ist anscheinend in jeder algerischen Wilaya, sprich Rathaus, anders, zumindest wenn ich vergleiche mit Bekannten.
Also ich brauchte:
- Internationale Geburtsurkunde und beglaubigter Auszug aus dem Geburtenregister
- Meinen Reisepass mit Visum (und es musste unbedingt ein 3 Monats Visum sein, auch wenn ich nur 1 Monat da war)
- Personalausweis
- Erweiterte Meldbescheinigung, auf der das Wort LEDIG erscheint
Alles natürlich übersetzt und in zigfacher Ausführung
Von mir wollte man auch ein Ehefähigkeitszeugnis. Das wollte mir mein Standesamt (Bremen) aber nur ausstellen, wenn die deutsche Botschaft in Algier die Papiere meines Mannes stempelt und legalisiert. Die Botschaft hat sich über 5 Wochen lang geweigert dies zu tun, weil sie, trotz Papier meines Standesamtes meinten, sie würden nur Dinge stempeln, die einen "Bezug zum deutschen Rechtssystem" hätten.
Ich habe dann einfach beim Notar eine Eidesstattliche Erklärung abgegeben, das ich ledig bin und das ich beabsichtige Herrn... zu heiraten. Das übersetzt und es hat denen gereicht.
Die gleichen Papiere brauchte auch mein Mann. Dazu kamen zig Unterlagen, die uns von den Ämtern dann noch in die Hand gegeben wurden und die wir ausfüllen, unterschreiben und an unterschiedlichen Behörden stempeln lassen mussten. Du musst dort auch vor der Hochzeit zur örtlichen Polizei, die schicken deinen Hochzeitsantrag erstmal zur Hauptpolizei in Algier und lassen das lange checken (hat bei uns 5 Wochen gedauert). Und du musst mit deinem Mann im Krankenhaus eine Blutuntersuchung machen lassen, ob ihr Geschlechtskrankheiten habt oder vielleicht allzu nah verwandt seit usw. All dies gibt man immer schön brav bei der Wilaya ab.
Ich sagte ja, ich hab in Algerien geheiratet, weil es auf Grund des Aufenthaltsstatusses meines Mannes hier in Deutschland für uns keine Chance gegeben hätte. Es war kompliziert und nervenaufreibend und hat lange gedauert. Wir haben quasi 3 Monate lang geheiratet. In der Zeit war ich 2 mal für insgesamt 6 Wochen dort.
Sorry, konnte mich nicht kurz fassen.
hi, erstmal danke auch an dich das du mir das so ausführlich beschrieben hast. ich denke das du mir auch damit sehr geholfen hast. ich bin auf jedenfall schon schlauer als vorher:-)
aber eine frage habe ich bis du deutsche
ich frage deshalb weil man als deutsche ja probleme hat irgendwo im fremden land zu heiraten als andere.
und wie hast du das mit deiner arbeit gemacht das du da jedesmal hin konntest. also meine schwierigkeit wird wohl sein so lange dort zu bleiben. das höchste an urlaub ist drei wochen was ich am stück nehmen kann.
ich denke mal das ist zu kurz um dort alles zu regeln oder.??
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Verlobt mit einen Mann aus Algerien (Gelesen: 16.739 mal)
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