Hi Arnold,
du hast recht, beim Touristen- oder Besuchsvisum ist der Knackpunkt der Nachweis der Rückkehrbereitschaft und das ist nunmal absolut nicht objektivierbar. Ich fand es damals auch sinnvoll, das meine jetzige Frau sich vor der Hochzeit Deutschland erstmal ansieht und selbst beurteilt, ob sie hier klarkommt. Wir standen vor dem gleichem Problem, wie die Rückkehrbereitschaft glauwürdig machen !!! ? Ich bin damals zich Mal mit zur Botschaft und sie wurde trotzdem abgelehnt
. Beim zweiten Versuch gleich danach mit denselben Papieren und dem Ablehnungsstempel im Pass hat es dann geklappt. Warum weiß kein Mensch.
Das gute mit dem Visum zur Eheschließung ist, das gerade die Rückkehrbereitschaft nicht nachgewiesen werden muß, wäre ja sogar kontraproduktiv :rofl2.
Dafür werden die vorgelegten Dokumente noch sehr viel penibler überprüft. Und da ghanaische Dokumente oft nicht so genau geführt werden, z.T. in unterschiedlichen Dokumenten abweichende Schreibweisen vorliegen, Angehörige zum Teil gar keine Papiere besitzen und ähnliches, kann sich die Überprüfung hinziehen. Uns war da wichtig, bei dem Überprüfungsmarathon wenigstens schon eine schöne Heiratsurkunde in den Händen zu haben und uns in irgendeiner Weise im Notfall auf den Schutz von Ehe und Familie zu beziehen zu können. Aber das ist natürlich nur subjektiv, die Überprüfungen - ob vorher oder hinterher - sind ansonsten wohl die gleichen. Einziger nenneswerter Unterschied ist nach meinem Kenntnisstand, das bei einem Visum zur Eheschließung eine Verpflichtungserklärung abgegeben werden muß, die den Zeitraum zwischen Einreise und Heirat abdeckt, während dies bei dem Visum zur Familienzusammenführung - zumindest wenn du Deutscher bist - nicht notwendig ist, da du ja sowieso für deine Frau geradestehen mußt. Das köönte Probleme bereiten, wenn du nicht sovie verdienst.
Nochmal zu meinen Erfahrungen: Natürlich war es bei uns sinnvoll, das meine Frau vor der Hochzeit in Ghana Deutschland und Europa kennengelernt hat, im Nachhinein würde ich aber sagen, das dies nicht unbedingt notwendig war. Ich wundere mich immer noch immer wieder, wie gut meine Frau mit den hiesigen Lebensbedingungen klarkommt und sich in hiesige Normen integriert und wir gemeinsam für unsere Ehe eigene Wertemaßstäbe entwickelt haben, die mir manchmal schon fast zu "deutsch" sind. Und dies scheint auch auf viele andere ghanaischen Frauen übertragbar zu sein - so jedenfalls auch die Erfahrungen in unserem Bekanntenkreis. Von Vorteil für das Wohlfühlen in Deutschland war dabei sicherlich, daß wir in einer Großstadt wohnen und auch meine Eltern und Geschwister meine Frau 100%ig akzeptiert hat. Gerade der letzte Punkt ist meiner Frau extrem wichtig, hier schlagen sicher Normen und Werte aus Westafrika durch.
Ich hoffe, dir weiter geholfen zu haben
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Gruß Kai