peter4alien
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Beziehung zum Thema Ausländerrecht: Bekannt mit Ausländer/n/in
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hallo, ich hoffe, allein das subject hat noch niemanden auf die palme gebracht. bin kürzlich in meinem freundeskreis mit dem problem konfrontiert worden, und bitte um entschuldigung, dass die gesamtproblematik mitsamt ihrer fachbegriffe mir ziemlich unbekannt ist.
betroffen bin ich nicht direkt, aber ein freund, der momentan anhand des zunehmenden zeit- und lösungsdruckes ziemlich zumacht. ich hoffe, hier hat jemand den einblick für einen vernünftigen lösungsansatz. ich werde versuchen, die problematik so umfassend anzureissen, wie ich einblick habe, habe aber bedenken wg. datenschutz etc, bleibe also bei identifizierenden fakten erstmal übervorsichtig.
besagter freund ist aus europäischem nicht eu-land vor ca. 7 jahren als kriegsflüchtling nach deutschland gekommen. mit aufenthaltserlaubnis (duldung? genehmigung? weiß nicht) hat er hier sein gesamtes medizinstudium absolviert. großenteils selbst finanziert, gegen viele schwierigkeiten und entbehrungen. vor einigen monaten hat er sein aip (arzt im praktikum, nach studienabschluss, aber bisher zwangsläufiger weg zur erlangung der vollapprobation, daher gilt die aufenthaltserlaubnis wohl weiter) in seiner traumstelle angetreten. soweit alles gut und wie geplant.
das aip wird nun jedoch zum 1.10. abgeschafft, jetzige aipler beantragen zu diesem datum die vollapprobation und machen mit ihrem arbeitgeber neue verträge. nach aussage der zuständigen bezirksregierung in nrw kann er mit seinem momentanen status jedoch keine vollapprobation erlangen. er würde die stelle verlieren und müsste das land verlassen. der beamte der bezirksregierung stellte in einem ausführlichen telefonat die situation so dar, dass nach dem neuem zuwanderungsgesetz zu erwarten wäre, dass die arbeitserlaubnis erteilt würde, dieses aber natürlich zu spät käme. mehrfach riet der beamte (!) deutlich, die doch sicherlich vorhandene deutsche lebenspartnerin so schnell wie irgend möglich zu heiraten.
mein freund hat keine deutsche lebenspartnerin, wohl aber kennt er eine deutsche, die zumindest bereit wäre, ein solches arrangement zu überdenken. wie er es mir darstellte, gibt es verschiedene gründe, warum er unbedingt bleiben möchte. ganz platt ist es natürlich so, dass er inzwischen seinen lebensmittelpunkt hier hat (fliessend deutsch akzentfrei, deutsche freunde etc) und davon träumt, hier seinen facharzt machen zu können. warum auch nicht. weiterhin ist es aber nach seinen informationen so, dass seine ausbildung in seinem herkunftsland nicht ohne weiteres anerkannt würde und er erneut einen steinigen weg zu gehen hätte. er ist nach dem was ich weiß, durchaus relevant kriegs-traumatisiert von dort gekommen, hat seitdem hier ständig weiter "gekämpft" und formuliert, dass er keine kraft mehr habe, wenn er zurück müsse.
ich kenne ihn als hochanständigen und moralischen menschen, der ohne weiteres zu solchen illegalen wegen nicht greifen würde. auch kann ich aus meiner sicht nicht erkennen, dass er hier irgend jemandem etwas wegnehmen würde. jedoch ist er nach den eindeutigen informationen aus der bezirksregierung ziemlich hoffnungslos und ich bin nicht sicher, ob er alle wege kennt, die ausweg bieten könnten.
sollte es letztendlich zu einer scheinehe kommen - was sind die folgen, konsequenzen? wie wird das hier von euch gewertet - abgesehen davon, dass es nicht legal ist?
ich wäre froh, wenn ihr mir informationen geben könntet, damit ich entscheiden kann, wie ich ihm raten soll. leider habe ich auch nicht unbegrenzt zeit, mich mit dem thema zu beschäftigen und wenig vorwissen zu diesem doch eher speziellen (für mich) thema.
ich hoffe auf eine möglichst wenig emotionale diskussion aller möglichkeiten.
vielen vielen dank, gruss, peter
ps: wer hierzu direkt per email antworten will, sei auch dazu herzlich eingeladen.
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