Hallo liebes i4a-Team,
liebe Leser,
ich schreibe euch, um euren kompetenten Rat einzuholen. Ich bin iranischer Staatsangehöriger, 42 Jahre alt und momentan wohnhaft im Iran.
Kurz mein Werdegang: 2001 Abitur im Iran, 2002 mit einem Studentenvisum nach Deutschland eingereist, 2003 das Studienkolleg abgeschlossen, dann das Studium der Elektrotechnik aufgenommen, 2011 leider (aus unterschiedlichsten privaten Gründen) abbrechen müssen, 2011 Umzug nach Österreich zwecks Studiums (Systems Engineering), es kam leider auch hier nicht zum Abschluss, trotzdem wurden Lehrveranstaltungen abgelegt. 2015 zurück in den Iran, habe hier den Bachelor in Übersetzungswissenschaft erfolgreich absolviert und bin momentan im Masterstudiengang derselben an einer anerkannten Universität immatrikuliert (Lehrveranstaltung sind alle abgelegt, nur die Masterarbeit steht noch aus). Nebenbei wurde die staatliche Prüfung für beeidigte Übersetzer im Iran (für das Sprachenpaar Deutsch Persisch) erfolgreich abgelegt und ich habe vor, die staatliche Prüfung für Übersetzer auch in Deutschland abzulegen. Die Sprachen Deutsch und Persisch beherrsche ich auf muttersprachlichem Niveau. Generell würde ich meine Persönlichkeit als eine theoretisch orientierte beschreiben, habe aber auch technisch naturwissenschaftliche Interessen und Kompetenzen. Ich brauche klare Strukturen, bin kommunikativ unterwegs und schätze konstruktive Kooperation mit meinen Mitmenschen und Kollegen sehr, dabei bin ich gegen Ignoranz und intellektuelle Sturheit etwas "allergisch" und reagiere hier und da emotional. Insgesamt kann ich sagen, dass ich meinen persönlichen "Weg" gefunden habe und fühle mich "aufgeräumt", was meine Pläne und Motivationen angeht.
Nun möchte ich mich nicht mehr lange im Iran aufhalten und fühle mich Deutschland und der deutschen Kultur und Sprache eher zugehörig, weshalb ich gerne wieder nach Deutschland einwandern würde. Es scheint mir, dass durchaus verschiedene Möglichkeiten hierfür offen stehen, bin mir jedoch bei der rechtlichen und praktischen Einschätzung der Machbarkeit, vor allem was den Erfolg eines Visumantrags für Deutschland betrifft, etwas unschlüssig und erhoffe mir von euch eine wegweisende und klärende Einschätzung. Einen abgelehnten Visumantrag möchte ich möglichst vermeiden (vor allem mit Hinblick auf die ausgeschöpfte 10 Jahre Frist zwecks Studiums), dabei ist es mir durchaus bewusst, dass kein Anspruch auf ein Visum besteht (soweit ich das beurteilen kann, gesichert sind meine Informationen hierzu nicht). Wenn ihr mir freundlicherweise eine Einschätzung zu den Möglichkeiten und der Erfolgsaussicht einer Visaerteilung bei der Botschaft geben würdet, wäre ich euch sehr dankbar. Weiter unten schildere ich euch die Optionen, die mir so vorschweben, dabei entspricht die Reihenfolge meiner eigenen Favorisierung. Gerne könnt ihr mir weitere Vorschläge machen oder gegen die geschilderten Optionen argumentieren.
1) Bewerbung um Einstieg in ein höheres Semester eines einschlägigen Masterstudiengangs (Linguistik) in Deutschland und anschließende Promotion in Neuro-/Linguistik. (Studentenvisum nach § 16 AufenthG)
2) Abschluss des laufenden Masterstudiengangs in Übersetzungswissenschaft im Iran, anschließende Promotion in Neuro-/Linguistik in Deutschland. (Studentenvisum nach § 16 AufenthG)
3) Arbeitssuche als Übersetzer in Deutschland. Falls erfolgreich, parallel ein Weiterstudium bis zur Promotion. (Visum zwecks Arbeitsplatzsuche nach § 20 AufenthG)
4) Selbständigkeit als Übersetzer und eventuell Gründung einer GmbH in Deutschland. Hier sind auch andere Tätigkeiten der GmbH denk- und machbar (Reiseveranstalter, Beratung im Bereich akademischer Austausch, etc. Hierfür liegen Nachweise der Qualifikation durchaus vor). (Visum zwecks Unternehmensgründung nach § 21 AufenthG)
Für eure Unterstützung bedanke ich mich im Voraus sehr herzlich!
Liebe Grüße
Ali N.