Hallo zusammen,
mir wird der ganze Papierkrieg und das unterstützen meines Mannes gerade ein wenig zuviel... vielleicht habt ihr praktische Tipps für mich, wie man die Behördengänge einfach gestalten kann und er sich zügig integrieren kann.
Vorgeschichte:
mein jetziger Mann ist 2013 als Asylbewerber nach Deutschland eingereist. Wir haben uns in 2014 kennengelernt und nach längerer Bedenkzeit habe ich Anfang 2015 einer Eheschließung zugestimmt. Wir arbeiten beide und versuchen in der knappen Freizeit den Papierkrieg mit den deutschen Behörden zu regeln. Die ganze Urkundenprüfung und sonstige Nachweise zu seiner Identität hat uns über ein Jahr Zeit, Nerven und etwa 3000 (!) Euro gekostet. Im Februar 2016 konnten wir dann im Standesamt in München heiraten. Seitdem haben wir versucht für ihn eine Aufenthaltserlaubnis zu bekommen. Zuerst war dafür die private Wohnsitznahme und Ummeldung auf meine Adresse beim Einwohnermeldeamt nötig. Vorher hat er in einer Gemeinschaftsunterkunft in einem anderen Landkreis gewohnt. Es wurden wieder einige Unterlagen inklusive Sprachnachweis
A1 verlangt. Das hat er vorgelegt. Den Sprachkurs hat er auf eigene Kosten in einem Abendkurs gemacht. Dann hat er die 110 Euro für die
AE bezahlt, aber es ging monatelang nichts voran. Auch sein Pass war seit Februar eingezogen. Auf mehrfache Nachfrage haben wir dann von der Ausländerbehöre erfahren dass der Pass einbehalten wird bis sein Asylverfahren entschieden ist. Okay. Dann sagten sie uns, das mit der
AE ist seit Januar 2016 eine Kann-Entscheidung, und bei ihm würde nicht alles notwendige vorliegen. Wir sollten nochmal zwei Wochen warten. Nach drei Wochen sind wir erneut hin, und auf einmal ging es... Er hat eine
AE für 1 Jahr befristet bekommen. Warten jetzt auf den elt. Aufenthaltstitel.
So, nun meine Fragen:
Wie geht es weiter mit seinem Leben in Deutschland?
Was tun wir jetzt am besten bezüglich seinem Asylverfahren??
Er war vor kurzem, am 22.9.2016 bei der Anhörung in Deggendorf, hat dazu aber bislang kein Protokoll oder irgendeine Auskunft vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, wie es jetzt weitergeht.
Eigentlich müsste er den Asylantrag doch zurückziehen, ist das korrekt? Was ist dann die Folge?
Wie ist das jetzt mit dem Integrationskurs, davon wurde bislang gar nichts erwähnt. Er will unbedingt besser deutsch lernen, scheitert im moment beim Selberlernen aber an seinen schlechten Lesekenntnissen. Es ist so anstrengend, auch für mich, mit ihm zu üben. Müsste er nicht zu solch einem Kurs verpflichtet werden? Woher kommt der entsprechende Bescheid? Und habt ihr Ideen wie es besser lesen lernen kann? Mein Sohn in der zweiten Klasse liest schon flüssiger wie er.
Ist es wirklich ratsam und notwendig, einen Anwalt zu beauftragen? Ich weiß nicht wie wir das alles bezahlen sollen...
Freu mich sehr über eure Ideen und Gedanken dazu, auch einfach Austausch mit Menschen in ähnlichen Situationen würde mir glaub ich schon helfen. Ich fühle mich mit dieser Lage etwas allein und seine nigerianischen Freunde helfen mir da auch nicht mit ihrem Halbwissen. Sorry für den deprimierten Tonfall. Normal bin ich fröhlicher.
Besten Gruß
Eva