Hallo,

Meine Schwägerin aus einem Drittstaat braucht jetzt extra für einen Visumantrag einen neuen Pass, obwohl ihr alter eigentlich noch gültig ist, aber eben älter als 10 Jahre (Hintergrund siehe Visa Kodex und Passgueltigkeit).

In Kürze soll in ihrem Herkunftsland ein "Biometrischer Reisepass" (mit digitalisierten Fingerabdrücken in einem Chip) eingeführt werden. In Deutschland läuft die Umstellung ja bereits seit 2007, sodass nach Adam Riese davon ausgegangen werden kann, dass bis Ende 2012 ungefähr die Hälfte der auslandsreisenden Deutschen und bis 2017 die meisten einen solchen Pass haben werden.

Wie groß schätzt ihr die Gefahr ein, dass ein solcher biometrischer Pass bereits in sehr wenigen Jahren generelle Voraussetzung für die Schengen-Visaerteilung an Antragsteller aus Drittstaaten wird?

Sehe ich da Gespenster, oder ist ein neuer Pass ohne Biometrie für die Einreise nach "Schengenland" schon bald nichts mehr wert? Schließlich wird von den Visum-Antragstellern auch gefordert, dass sie spätestens nach 10 Jahren einen neuen Pass haben, obwohl ihre alten Reisepässe in manchen Drittstaaten deutlich länger gelten (laut dem o.g. Thread 20 oder 40 Jahre bzw. ab einem bestimmten Lebensalter sogar unbefristet).

Vielleicht hat ja jemand eine konkrete Info über die geplante Umsetzung der Biometrie.

Jedenfalls sehe ich da wie bereits bei der Umsetzung des Visa-Codex gewaltige Engpässe auf das Passwesen und die Antragsteller in den Drittstaaten zukommen. Wenn ich daran denke, wie korrupt die Beamten in manchen Staaten sind, eröffnen wir denen damit durch die ständige Verschärfung unserer Einreisebestimmungen sicherlich wieder neue Einnahmequellen.

Herzliche Grüße,

Hansi