Hallo Tobias,

das ist kein ungewöhnliches und seltenes Problem. Für die Eheschließung wird sich kein Problem ergeben. Das einzige was der Standesbeamte dann machen muss, ist die richtige Schreibweise des Vornamens im Heiratsbuch festlegen.
Ich tendiere dazu, die Schreibweise des Vornamens aus dem ersten Pass als richtig zu erachten. Da gab es auch mal in einem ähnlichen Fall ein Gerichtsurteil ...
Aber das muss der Standesbeamte festlegen. Das OlG hat mit der Feststellung der Namensschreibweise nichts zu tun. Am besten den Standesbeamten mal fragen ...

Grüße

Blaise

Tobi1976 schrieb am 11.06.2006 um 17:40:27:


Hallo,

ich neige im Gegensatz zum geschätzten Kollegen Blaise dazu, den neuen Pass als massgebend für die Schreibweise des Vornamens anzunehmen. Die Inhaberin ist mittlerweile keine ukr. Staatsangehörige mehr, also ist das (neue ) Heimatrecht Israels für die Schreibweise der Namen "zuständig" . Nur (noch) die neue Schreibweise im israelischen Pass ist massgebend.

Da sollte bei der Eheschließung in DE drauf geachtet werden, wenn noch eine Beurkundung stattindet. Falls bereits eine Beurkundung stattgefunden hat, wird der Eintrag fortzuschreiben sein (Beispiel: Name wird seit dem... in der Schreibweise... geführt. ) Der Standesbeamte müßte die Änderung der Schreibweise als ausl. Etscheidung in Namensangelegenheiten nach § 80 DA seiner Aufsicht zur Prüung der Wirksamkeit vorlegen.

Grüße
Ronny

Hallo!

Dein Problem ist mir auch geläufig. Bei meiner Verlobten wurde der Familienname nach Ende der UdSSR falsch vom Russischen ins Ukrainische übertragen. Das fiel erst auf, als sie die Urkunden für die Eheschließung beschaffen wollte, sodass sie davor erst alle Pässe neu machen lassen musste. (Die der Kinder waren gerade 3 Monate alt und nur einmal gebraucht.) Nach der ISO-Norm werden die Namen aber nochmals anders übersetzt.

Soweit ich mich erinnere, sagte mein Standesbeamter, dass er sich bei der Beurkundung an die Übersetzung der Geburtsurkunden / früheren Heiratsurkunde nach der ISO-Norm halten werde.  Dann hätte sie aber im deutschen Recht einen anderen Namen als in ihrem Pass. Abgesehen davon, dass Vokale mit umgedrehtem ^ und "i" mit doppeltem Punkt aus der ISO-Übersetzung auf keiner normalen deutschen Schreibmaschine zu finden sind.

Richtig schmerzhaft wird es für mich erst, wenn sie meinen Familiennamen als Ehenamen in ihrem Reisepass eingetragen bekommt. Nach der Übertragung vom Deutschen ins Ukrainische wird sich die internationale Schreibweise im Pass wohl an die Transliteration ins Englische halten. Dort gibt es aber kein Sch und keine Umlaute...

Am Besten, sie führt wohl immer eine Kopie der übersetzten Geburtsurkunde und der Heiratsurkunde mit sich. 

Ich würde mir deswegen aber keine grauen Haare wachsen lassen. Frag vor der Trauung am besten noch einmal bei deinem Standesbeamten nach, welche Variante wirklich gilt und rechne damit, dass deine Frau künftig bei anderen Behörden auch mal mit den anderen Namen geführt werden könnte.

Herzliche Grüße,

Hansi

Hallo,

in der Tat hat Ronny recht mit seiner Auffassung. Ich ging davon aus, dass es 2 israelische Pässe mit unterschiedlichen Vornamen gegeben hat. Darauf bezog sich auch meine Auskunft...

Bei einem Wechsel der Staatsangehörigkeit sehe ich das genau so wie Ronny.

Grüße

Blaise