Guten Morgen,

ich  habe mich in diesem interessanten Forum angemeldet, weil ich denke, dass ich hier kompetente Auskunft bekommen kann.
Mein Verlobter ist Nigerianer und als Asylbewerber seit einem Jahr in D. Seine Aufenthaltsgestattung wurde gerade verlängert. Er ist mit korrekten Daten hier. Seine Papiere zwecks unserer Eheschließung sind bereits aus Nigeria eingetroffen und von mir ans Standesamt weitergeleitet worden. Sollten jetzt nach Nigeria zur Überprüfung geschickt werden.
Ich bin Deutsche. War bereits einmal nigerianisch verheiratet und bin geschieden.

Da ich bei der Einreichung auf dem Standesamt keine (beglaubigte) Passkopie sowie keine Kopie seiner aktuellen Aufenthaltsbescheinigung vorgelegt hatte (ging alles etwas schnell, da ich einen zweiten separaten Kurztermin bei der freundlichen Beamtin hatte) - wurden diese nun telefonisch bei mir angefordert, d.h. ich solle sie nachreichen....

Im Gespräch mit meinem Verlobten, der aufgrund der  Landkreis-Bestimmung :stampf: nicht in meiner Nähe wohnt bzw. nicht bei mir wohnen kann, habe ich die bereits geplante Weitergabe der Papiere gestoppt, nachdem in seinem Lager gerade helle Aufregung herrscht: Einer Asylbewohnerin wurde NACH Anmeldung zur Hochzeit auf dem Standesamt postwendend der Aufenthalt beendet.... wahala... Sehr viele Einzelheiten kenne ich (noch) nicht.. (war telefonisch nicht optimal)

Er hat nunmehr ERSTMALS einen Kontakt zu einem RA aufgenommen (Leider erst nächste Woche Termin). Bisher hatte er keine Bedenken, auf eine Heirat hier in D zu vertrauen, da seine Angaben usw. korrekt sind, auch sonst nichts rechtlich problematisch. Und ein Freund hatte mit ähnlichen Voraussetzungen keine Probleme. Allerdings: Nicht MEIN Landkreis

FRAGE:
*Kann jemand, der NOCH keine Duldung bekommen hat (Verlängerung der A.gestattung bis Sommer05) nach Einreichung seiner Unterlagen zwecks Heirat auf dem Standesamt Probleme (=> Abschiebung..) bekommen, nachdem die erforderliche PASS-KOPIE (wer beglaubigt?!?) bei dieser Behörde vorliegt und somit dem 'Ausländischen Amt' zugeschickt wird?
* Welche Rolle spielt die Ausländer-Behörde (AB) in diesem Fall?
(Tipp der Beamtin auf dem Standesamt war: Wir sollten eine Kopie des Passes bei seiner AB in seinem Landkreis beglaubigen lassen; das erscheint mir allerdings SEHR riskant... !!! !!!  Andererseits würde sie es ebenfalls tun, wenn ich mit dem PASS bei ihr vorbeikäme..)

Aussage der NEUEN RA meines Freundes, die mir allerdings nicht persönlich bekannt ist und die sich auch telefonisch NICHT inhaltlich mit unserer Sache auseinandersetzen kann/will/darf (korrekt!) --> Falls es Nichts gibt, was ihm 'gefährlich' werden könnte, ist eine Kopie-Weitergabe IHRER MEINUNG nach nicht problematisch.... (Genaueres werden wir nächste Woche hören)

MEIN PROBLEM ist allerdings, dass die 'freundliche' Beamtin auf mein Kommen mit Pass + Kopie wartet....damit sie diese beglaubigen und alles wegschicken kann...
(Bezahlt ist auch schon..)

Ich meine: VERRAUEN oder MISSTRAUEN????

Soll/kann ich ihr sagen, WIR HABEN EINEN RA EINGESCHALTET
Das ist ja nicht unbedingt das, was IHR Vertrauen :sauer: in 'our case' bekräftigt....

Wie steht es eigentlich damit, dass eine Person AUF DER ANDEREN SEITE des Schalters auch (!) mit Misstrauen zu kämpfen hat?!

Ich meine,
a) sie kennt meinen Verlobten noch nicht persönlich
b) ich war bereits nigerianisch verheiratet; jetzt geschieden
c) es gibt (wohl nicht selten ) jenen Altersunterschied :gähn:
d) und jetzt ziere ich mich wegen seiner Passunterlagen
e) kann/wird sie an 'Scheinehe' denken )NATÜRLICH KANN SIE    :bx

Oder kann ich OFFEN mit ihr über meine ANGST seiner AUSWEISUNG reden???
Was soll ich tun?

Ich wollte das mal hier fragen,
nachdem ich gelesen habe, dass es hier nicht nur Ausländer + Partner sind, die Fragen stellen/beantworten, sondern AUCH interessierte/engagierte Mitarbeiter eben jener Behörden....

Vielen Dank für Antwort!!!!!
ithinkatu

Hi ithinkatu,

Du schreibst, dass Dein Freund Asylbewerber ist und die Aufenthaltsgestattung kürzlich verlängert wurde. Daraus schließe ich, dass das Asylverfahren noch nicht bestands/rechtskräftig abgeschlossen ist.

Sollte das der Fall sein, steht eine Aufenthaltsbeendigung nicht an.

Und wie Ronny schreibt, ohne Pass keine Anmeldung zur Eheschließung.

Eventuell vorhandenes Misstrauen bei dem einen oder anderen Mitarbeiter beim Standesamt/ABH lässt sich nur mit Offenheit und Ehrlichkeit ausräumen.


:endsm

Vielen Dank für eure Antworten.

Natürlich hatte er keinen Pass, als er hierher kam.
Der genannte wurde kürzlich in Berlin erstellt.
Eben für den Zweck der Eheschließung.
War eigentlich zunächst auch für uns zunächst keine Sorge,
den mit den Papieren einzureichen.
Entsprechend wird es ja verlangt...und wir wollen ja korrekt hier heiraten.

Dass es nun plötzlich solche Aufregung in seinem Lager gab/gibt, scheint der Hintergrund für die Befürchtung zu sein, dass es ihm --aus welchen Gründen auch immer-- plötzlich (?) genau so gehen könnte. Zumindest wird es ja eine Weile dauern, bis seine Unterlagen in Nigeria überprüft sein werden. Und in dieser Zeit..... könnte es da passieren, dass seine Aufenthaltsgestattung 'plötzlich' (!) ausläuft??? und so weiter?

In Bezug auf Ehrlichkeit nehme ich doch mal an, dass es stimmt, wenn er sagt, dass seine Angaben korrekt sind... nachprüfen kann ICH das nicht...  ???
Denke mir aber, dass er sich andernfalls nicht so zuversichtlich bisher gezeigt hätte, bzw. dass er sicher ist, dass  nichts Negatives gegen ihn vorliegt.

Warum die Papiere nicht OHNE den Pass im Auswärtigen Amt akzeptiert werden (zur Überprüfung in Nigeria) entzieht sich meiner Kenntnis. Es steht zwar in den Heirats-Anmelde-Unterlagen für das Standesamt, dass ein Pass benötigt wird. Allerdings ist für die ÜBERPRÜFUNG der in Nigeria ausgestellten Papiere 'eigentlich' nicht wirklich das VORLIEGEN des Passes im Rathaus=Standesamt nötig... denke ich.  ODER??

Bzw. WENN er dann erst mal hier liegt, ist natürlich (?!) eine (willkürliche?) Abschiebung des Heiratskandidaten durchaus MÖGLICH....
Gab es so etwas schon?

Freundliche Grüße
von ithinkatu