Mein Praxis-Beispiel:
Ich hatte mal für eine entferntere, angeheiratete Verwandte aus Thailand eine Verpflichtungserklärung zwecks Erlangung eines Studentenvisums übernommen. Damals glaubte ich, sie einigermaßen gut zu kennen, sie hatte auch etwa 3 Monate bei uns gewohnt.
Meine Frau und ich haben nicht nur die vierstelligen Kosten für die "Ehrenrunde" nach Bangkok übernommen, sonder auch etwa ein halbes Dutzend Mal bei der
ABH vorsprechen müssen, bis das Visum klar ging (die Akte war verlorengegangen). Alles war sehr nervenaufreibend, trotzdem hat sie das Visum innerhalb von nur 6 Wochen bekommen.
Zwei Tage nach der Einreise mit dem ersehnten Visum ist sie dann zu ihrem (angeblichen Ex-)Freund "umgezogen" und hat uns locker ins Gesicht gesagt, daß sie gar nicht studieren will.
(Übrigens einen Tag vor Heiligabend - das war eine feine Bescherung.)
Wir habem ihr dann ein paar Wochen Bedenkzeit gegeben, ihr und ihrem Freund verschiedene Vorschläge gemacht. Die liefen natürlich darauf hinaus, daß ihr Freund zumindest den Lebensunterhalt zahlt. Bei den beiden war aber offensichtlich Hopfen und Malz verloren.
Ich habe mich dann entschieden, als kleine "Druckmittel" die Beitragszahlung zur Krankenversicherung einzustellen (natürlich nicht ohne zuvor für eine BackUp-Lösung gesorgt zu haben), den schon bezahlten Sprachkurs zu stornieren, ein kleines Schreiben an die
ABH aufzusetzen und ihr eine Kopie von allem zukommen zu lassen.
Daraufhin rief mich ihr Freund (übrigens der Bruder meiner Frau
) wütend an und beschimpfte mich, wie ich denn auf Idee käme, die Krankenversicherung nicht mehr zu bezahlen. Schließlich hätte ich mich doch gegenüber der Ausländerbehörde verpflichtet, sämtliche Kosten zu übernehmen.
Jedenfalls wurde ihm die Sache dann anscheinend zu heiß (oder zu teuer?) und er hat sie zum Ablauf des dreimonatigen Visums anscheinend in einen Flieger nach Hause gesetzt. Ganz sicher bin ich da bis heute nicht, jedenfalls habe ich nie wieder etwas von der Sache gehört (liegt jetzt fast 2 Jahre zurück).
Fazit: Auch in der direkten Verwandtschaft ist man vor Betrug nicht geschützt, wie unsere beiden Fälle leider zeigen.
Gruß
HHFux