Hallo,

meine Taiwanische Freundin kommt mich von Anfang März bis Anfang Mai besuchen, im Rahmen des Visumfreien Aufenthalts im Schengenraum (max. 90 Tag innerhalb von 6 Monaten). Da dies ein überdurchschnittlich langer Zeitraum ist, wollte ich hier noch mal nachfragen, ob wir auch alles berücksichtigt haben. Ich denke, dass Sie bei der Passkontrolle mit Sicherheit befragt wird.

Ich habe Hin- und Rückflug bereits gebucht und Ihr meine Einladung "Invitation" zukommen lassen.
Sie hat genügend Barmittel (+ EUR 1.000,- und Kreditkarte) mit sich, sowie eine Auslandskrankenversicherung.

Sie hat aktuell Ihre Arbeitsstelle gekündigt und arbeitet nur noch bis Ende Februar, weil sie sonst nicht so lange Urlaub nehmen könnte.

Sollte sie etwas bestimmtes noch beachten, bzw. benötigt sie noch Unterlagen?
Wird sie eventuell gefragt in welchem Verhältnis sie zu mir steht, bzw. ist das von Bedeutung? Wird Sie nach Ihrem Arbeitsverhältnis gefragt?

Welche Tipps kann man ihr geben?

Danke
Dennis

Aras schrieb am 11.02.2015 um 13:38:48:


das sehe ich anders - natürlich wird dort im Hinblick auf § 15 AufenthG geprüft und gefragt.

Es gibt zu dem Thema aber nicht viel veröffentlichte Rechtsprechung und somit liegt das alles ein wenig "im Verborgenen". Die meisten problematischen Fälle sind eh hoffnungslos und bei Visumsfreien lohnt es meist nicht, ein verwaltungsgerichtliches Verfahren anzustrengen. Bei Visumsinhabern ist die Bereitschaft dann manchmal etwas höher: VGH Kassel - 3 B 1603/12, VG München - M 23 S 13.5250 und mit politischer Note: BT-Drs 17/10192

Hallo,

es kommt insgesamt bei diesem Punkt darauf an, dass man im Bedarfsfall plausibel darlegen kann, für seinen Aufenthalt in DEU ausreichend finanzielle Mittel zur Lebensführung parat zu haben. Zur Bewertung dieser Plausibilität werden, so denn bei der Einreisebefragung darauf eingegengen wird, alle Begleitumstände mit einbezogen.

Wenn man also grundsätzlich von einem Tagesbedarf in DEU von 45,00 EUR ausgeht, wären das 2700,00 EUR für 60 Tage.
Allerdings müssen diese Mittel nicht cash vorgewiesen werden. In die Bewertung, ob "ausreichende Mittel" vorhanden sind, fließt eben auch das Vorhandensein einer Kreditkarte ein (bei der außer der zeitl. Gültigkeit i.d.R. nichts weiter überprüft wird). Desweiteren die Tatsache, dass sie eine in DEU lebende Person (nämlich Dich) besucht und dort unterkommt, dass der Rückflug bereits ok-gebucht ist etc.

Wenn Sie also einen Einlader hat, der sie im Idealfall abholt (gib ihr Deine Handy-Nummer für alle Fälle), eine KV, ein bestätigtes Rückflugticket, etwas Cash auf Tasche (für den Notfall, sagen wir mal 100 - 200 EUR) und noch zusätzlich eine Kreditkarte, solltet Ihr Euch deswegen keine Sorgen machen.

In der Regel wird nach Rückflugticket, finanzieller Leistungsfähigkeit, Reisezweck & Einlader gefragt und der Pass bzgl. vorheriger Aufenthalte in Schengen gesichtet. Wenn dabei nichts verdächtig ist und nach ihr nicht gefahndet wird, heißt's "Gute Reise". Zeitansatz: Offiziell 20 Sekunden, faktisch i.d.R. 1 min. Also entspannt Euch.

Gruß

@Muleta,
erinnere mich noch gut an diese Zeiten..
nach Ihrer unfreiwilligen Rueckkehr waren viele der Betroffenen meine Kunden

Zum Thema/Sachverhalt..
fuer Brasilianer hat es sich geaendert..
allgemein gilt die Rechtslage weiter...

Hallo,

ich halte deshalb eine geringe Summe für sinnvoll, weil sie ja eine so hohe Summe in bar nicht benötigt und einem Geld ja auch mal gestohlen werden kann. Da tun im worst case 1400 EUR doch mehr weh als 200 EUR.
Was die Einreise angeht: Ich sehe keinerlei Grund, weshalb es nennenswerte Probleme geben sollte.

Gruß

DennisK schrieb am 18.02.2015 um 10:00:05:


Wenn wirklich "genauer" nachgefragt wird, sie also schon irgendwie "aufgefallen" ist, dann dürfte das eh keine Rolle spielen.

Ich würde jedenfalls nicht an einem Faschingsdienstag nicht mit 30km/h durch eine geschlossene Ortschaft fahren, um zu verhindern, dass ich bei einer Verkehrskontrolle rausgewunken werde. Aber da hat sicherlich jeder seine eigenen Strategien und Überzeugungen - nur ist das alles eine Sache des Hoffens und Glaubens und nicht von eine Sache von (harten) Fakten.

Meine Freundin ist nun früher gekommen und bei der Einreise (FRA) gab es Null Probleme. Sie war schon auf mögliche Fragen vorbereitet und hatte alle Dokumente zur Hand.
Nur leider wollte der Grenzer gar nichts wissen und hat nach der Passüberprüfung weiter gewunken. Nicht mal eine Frage gestellt.

Meine Freundin ist jetzt ein wenig enttäuscht 

Alles hat in Ihrem Fall super geklappt. Habe mir zu viele Gedanken gemacht.

Glück gehabt! Gut