Es ist nahezu aussichtslos.

HIer gilt eben das Prinzip, dass er
1) im ersten europäischen (Schengen-) Land den Asylantrag stellen muss
2) die Entscheidung dieses Landes von den übrigen Ländern anerkannt wird
3) er bei einem neuen Asylantrag in einem anderen Land ins erste zurückgeschickt wird.

Wenn er in den Irak zurück kehrt, dort erneut / neu verfolgt wird und danach nach Deutschland flieht, mindestens zwei Jahre nach der letzten Ausreise, dann hätte er eine Chance, dass hier ein neuer Asylantrag neu bearbeitet wird.

Ansonsten kann ein anderes europäisches Land frei entscheiden, ihn bei einem neuen Asylantrag nicht ins erste Land zurück zu schicken, sondern den Asylantrag trotz der Verträge zu bearbeiten. Ob er damit in Schweden eine Chance hätte, weiß ich nicht – aber gerade griechische Entscheidungen werden z.B. vom UNHCR stark kritisiert.

Ob er in einem anderen Land zwar kein Asyl, aber zumindest Schutz vor Abschiebung bekommen könnte, hängt stark von den ganz persönlichen Umständen (Gesundheitszustand, Zugehörigkeit zu einer Minderheit...) ab. Das kann nur eine gute Beratungsstelle vor Ort oder ein spezialisierter Rechtsanwalt vor Ort nach Durchsicht aller Unterlagen sagen.

Mutly schrieb am 01.07.2009 um 22:17:56:

Das Bundesamt hat Überstellungen von bestimmten Risikogruppen nach GR gestoppt (jung, alt, krank, schwanger). Im Übrigen versucht das Bundesamt anscheinend in der Regel immer noch, die Überstellungen durchzuziehen, trotz der bekannten gravierenden Probleme. Die Rechtsprechung ist immer noch uneinheitlich, wenn auch wohl inzwischen eine leichte Tendenz dahin geht, die Überstellungen als unzulässig anzusehen.

Ist aber vielleicht auch egal, da auch eine Überstellung nach Schweden in Betracht kommen könnte. Wieso kann dort kein Asylverfahren durchgeführt werden? Meines Wissens überstellt Schweden gar nicht mehr nach Griechenland (bin mir aber nicht 100% sicher).

Zu den Erfolgsaussichten in der Sache kann man hier nichts sagen ohne nähere Kenntnis des Einzelfalls.