ronny schrieb am 03.10.2007 um 13:48:46:Spar Dein Geld
Könnte auch ein völlig falscher Rat sein, man weiß das zunächst meist nicht so genau.
Der Mann ist 8 Jahre hier, vielleicht könnte er eine
NE jetzt schon erhalten; vielleicht braucht er Information zum gesicherten Lebensunterhalt (hat er Kinder?), damit die Familie sich auf einen erfolgreichen Antrag im nächsten Jahr einstellen kann? Wozu braucht er die
NE, kriselt es in der Ehe, verlangt es ein Arbeitgeber für eine Fortbildung, für eine bessere Stelle? Geht es um einen Kredit für ein Haus? 800.- können sich da ganz schnell rentieren.
Auch wenn man sieht, wieviel intellektuellen, zeitlichen und nervlichen Aufwand so eine Situation oder z.B. ein schwieriges FZF-Verfahren erfordern können und wieviele grundlegende und folgenschwere Fehler dabei trotzdem gemacht werden, wird oft klar, dass man das besser für einige Hunderter an einen Anwalt delegiert hätte.
Im do-it-yourself Bereich kennt jeder diesen Effekt, es ist tatsächlich ein allgemeines Dienstleistungsphänomen besonders bei aufwendigen Diensten, die selten und eher von gut Betuchten in Anspruch genommen werden. Die Kunst besteht darin, einen wirklich kompetenten und fairen Anwalt zu finden und im Vorfeld bereits einschätzen zu können, dass sich das lohnen dürfte - statt hinterher.
Aus Behördensicht ("wenn dabei nur herauskommen soll, dass die Behörde Recht hat") erscheint das Einschalten eines Anwalts natürlich sowieso fast immer überflüssig bis kontraproduktiv. Ich finde es hingegen immer wieder sensationell, was schon eine einzige Akteneinsicht erbringen kann.
Beratungsstellen können naturgemäß in heiklen Fällen einen Anwalt nicht ersetzen und kosten im Übrigen auch viel, allerdings Steuermittel.
thom