Hallo,
kann mich meinen Vorrednern nur anschließen: Geht zur
ABH und sagt die Wahrheit.
Die in meinen Augen
einzig mögliche Vorgehensweise ist:
- Ticket in die Heimat besorgen (möglichst kurzfristiger Flugtermin)
- mit Ticket und Pass zur
ABH gehen und um eine Grenzübertrittsbescheinigung bitten.
- vorgeburtliche Vaterschaftsanerkennung beim Jugendamt machen (falls die Beamten dort Probleme wegen der Papiere machen, Grenzübertrittsbescheinigung vorzeigen und auf freiwillige Ausreise hinweisen)
- Mit dieser Grenzübertrittsbescheinigung freiwillig ausreisen.
- Nach Geburt des Kindes Antrag auf Visum zur Familienzusammenführung stellen zwecks Personensorge für ein deutsches Kind.
Mögliche Folgen, was Euch trotz Selbstanzeige passieren können / werden:
- Strafverfahren wegen illegalem Aufenthalt
- evtl. Wiedereinreisesperre, die auf Antrag jedoch befristet werden kann.
Mögliche Folgen, was Euch passieren kann, wenn Dein Mann nicht freiwillig ausreist:
- Wenn er zufällig in eine Kontrolle kommt, wird er sofort in Abschiebehaft gesteckt
- Er wird kurzfristig abgeschoben mit allen entsprechenden Folgen:
• Wiedereinreisesperre, • hohe Kosten, die vor einer erneuten Einreise (nach Befristung der Sperre) erst von Euch beglichen sein müssen
- er ist entsprechend in den Registern geführt, evtl. vorbestraft
- es gibt möglicherweise auch ein Verfahren gegen Dich wegen Beihilfe -> Du bist dann auch vorbestraft.
An Straftaten stehen zur Zeit im Raum:
- Seitens Deines Mannes: illegaler Aufenthalt und Passunterdrückung
- von Deiner Seite: Beihilfe zum illegalen Aufenthalt und zur Passunterdrückung.
Eine Vaterschaftsanerkennung legalisiert nicht einfach mal so einen Aufenthalt.
Und bevor das Kind geboren ist, schon einmal gar nicht, sie kann erst mit der Geburt wirksam werden.
Das Jugendamt als Behörde ist gehalten, Unregelmäßigkeiten in den Papieren zu melden. Und ich nehme an, dass die Beamten den Pass beim Feststellen von Ungereimtheiten einbehalten können (das Standesamt darf das ja z. B. auch).
Und - sei mir bitte nicht böse, ich kann es mir nicht verkneifen, folgendes hinzuzufügen, was Du aber wahrscheinlich schon von vielen (mehr oder weniger gutmeinenden) Seiten gehört hast:
Viele Männer benutzen eine deutsche Ehefrau oder ein gemeinsames (deutsches) Kind nur als "Eintrittskarte" nach Deutschland. Sobald sie einen eigenständigen Aufenthalt oder die Einbürgerung haben, setzen sie sich ab.
Das
muss nicht so sein bei Euch, aber es
könnte durchaus sein ...
Der Mann (aus Ghana) meiner Freundin war über 5 Jahre lang ein sehr guter Schauspieler, es gibt 2 gemeinsame Kinder, sobald er die Einbürgerungszusage hatte, ist er ausgezogen und kümmert sich überhaupt nicht mehr um Frau und Kind ....
Ein Test über die Ernsthaftigkeit Deines Mannes wäre evtl., ihm zu sagen, Du könntest Dir gut vorstellen, mit ihm in seiner Heimat zu leben.
Außerdem rate ich ich jedem heiratswilligen Paar, einen Ehevertrag abzuschließen. Auch dies wäre ein Test, denn nicht jeder Mann ist bereit dazu, sieht seine "finanziellen Felle davonschwimmen ..."
Also:
Raus aus der Illegalität - auch wenn es vielleicht erst einmal sehr kompliziert und schmerzhaft erscheint - es ist der einzige Weg, um später einmal in Ruhe schlafen (und leben) zu können - auch für Euer Kind ist das sicherlich besser, als immer ein Leben in Angst.
Viele Grüße
Janna