Hallo Auslaender,
Zitat:Was heisst einen staendigen Wohnsitz im Ausland genehmigen lassen?
"Vyezd na postoyannoye mesto zhitelstva za granitsu".
Das ist eine Abmeldung in Russland zum Zweck der Verlegung des Wohnsitzes ins Ausland. Die Abmeldung kann man entweder von Russland aus machen (dauert angeblich 2-3 Wochen), oder über die Botschaft oder ein Konsulat in Deutschland (dauert viel länger).
Die Abmeldung über das Generalkonsulat in München hat bei mir im Jahre 2002 insgesamt 5 Monate gedauert. Ich habe es nur deshalb über das Konsulat gemacht, weil in damals in Russland wehrpflichtig war. Die Dauer der Abmeldung hängt angeblich sehr stark von der Stadt ab, in der man zuletzt angemeldet war (in meinem Fall Moskau). Für die Abmeldung ist keine Zusicherung der Einbürgerung notwendig, deshalb kann man sie parallel zum Einbürgerungsverfahren in D machen.
Das Ergebnis ist ein Stempel im internen Pass, dass Du abgemeldet bist, sowie ein spezieller Zettel über die erfolgte Abmeldung in Russland ("Listok ubytiya" ). Man kann sich danach bei der Botschaft oder Konsulat registrieren lassen, das ist für die Ausbürgerung aber ohne Bedeutung, sofern ich weiß.
Meine Ausbürgerung in Russland hat insgesamt 9 Monate gedauert, die Abmeldung in Russland nicht miteingerechnet.
Man braucht für die Ausbürgerung auch eine Bescheinigung der russischen Steuerbehörde. Diese kann man nur im Inland besorgen. Die Bescheinigung kann auch eine dazu bevollmächtigte Person bekommen, die Vollmacht muss dabei von der Botschaft bzw. dem Konsulat beglaubigt worden sein.
Über die Ausbürgerung sowie über die dazu notwendige Abmeldung in Russland gibt es ganz viele Infos auf den Webseiten der russischen Botschaft:
http://www.russische-botschaft.de/Konsulat/konsularabteilung.htmBei mir hat alles genau so funktioniet, wie dort beschrieben ist.
Zitat:Was sollte man noch beachten, um reibungslos ausgebuergert zu werden?
Man sollte nach Möglichkeit die Botschaft bzw. das Konsulat anrufen und sich einen Termin geben lassen. Evtl. bekommt man einen Termin erst in einigen Wochen, also rechtzeitig anrufen! Ohne Termin wird man oft gar nicht reingelassen. Die für den Termin vereinbarte Uhrzeit scheint ohne Bedeutung zu sein. Bei der Botschaft in Berlin muss man sich eine Nummer ziehen und warten. Die Schlange vor (genauer gesagt, hinter) der Botschaft sind meist Leute ohne Termine, man muss sich deshalb aktiv melden und nicht einfach hinten warten.
Ferner ist es nahezu unmöglich, das Formular für die Ausbürgerung schon beim ersten Versuch komplett richtig auszufüllen. Deshalb sollte man möglichst früh kommen, um noch Zeit für einen evtl. zweiten Versuch zu haben. Sonst riskiert man, an einem anderen Tag wieder kommen zu müssen. Nach Ablauf der offiziellen Öffnungszeit werden alle Besucher rausgeschmissen und man kann keine Anträge mehr abgeben.
Bevor man seinen russischen Reisepass am Ende des Ausbürgerungsverfahrens endgültig abgibt, sollte man meiner Meinung nach unbedingt eine beglaubigte Kopie davon machen, um sich u.a. bei der Einbürgerung ausweisen zu können.
Manche Beamte bei russischen Steuerbehörden verlangen ein geringfügiges Schmiergeld für die Ausstellung der Bescheinigung. Konsularbeamte verlangen keine Schmiergelder. Bei der Botschaft in Berlin wird aber die Beglaubigung von Übersetzungen manchmal verweigert und man wird zu einem bestimmten Übersetzer um die Ecke geschickt, der die Einnahmen offenbar mit dem Botschaftspersonal teilt (hat einem Bekannten von mir verplaudert). Deshalb ist es zwecklos, die mitgebrachte Übersetzung zu verteidigen, wenn sie nicht akzeptiert wird. Ich persönlich bin völlig ohne Schmiergeldzahlungen ausgekommen.
Gruß
programmer