mermaid
Ex-Mitglied
Beziehung zum Thema Ausländerrecht: Ich oute mich später
|
Ich merke schon, dass Thema ist zu komplex. Im Prinzip müsste man die Akte lesen, hier entstehen nur Missverständnisse. Und mir ist natürlich auch klar, dass hier niemand aus der Ferne nur durch das Lesen eine Prognose abgeben kann. Ich wollte ja auch garnicht, dass mir hier jemand sagt, wie es letztendlich ausgeht. das kann hier keiner leisten.
Ich bin einfach nur verzweifelt, weil ich ihm helfen möchte. Er ist so depressiv und hat sich selbst schon aufgegeben. Und es tut mir weh, wenn ich sehe, wie es jeden Tag schlimmer wird.
Ich hatte aber auch nicht beabsichtigt, dass hier bei dem ein oder anderen vielleicht der Eindruck entsteht, mein Freund ist ein hochkarätiger Drogendealer, der sich mit fadenscheinigen Argumenten einen Aufenthalt erschleichen möchte. Mein Freud hat noch nie Drogen genommen, er raucht noch nicht mal oder trinkt Alkohol. Ich lebe in einer Stadt, wo der Handel mit Drogen sogar in der S-Bahn an der Tagesordnung ist, außerdem habe ich einen Sohn. Alles was mit Drogen zu tun hat lehne ich total ab und bin auch der Meinung, dass man diese Delikte hart bestrafen muss.
Aber jeder Mensch hat eine individuelle Geschichte. Mein Freund hatte niemals geplant nach Deutschland zu gehen. Er hatte in Türkei ein Stipendium und wollte studieren. Ist dann aus dem genannten Grund in einer ungeplanten Nacht- u. Nebelaktion nach Deutschland gekommen. Er war 19 Jahre alt. Ich weiß jetzt nicht genau, warum das mit dem Asyl damals nicht geklappt hat. Irgendein Formfehler – müsste ich noch mal fragen. Jedenfalls ist er an falsche Freunde geraten. Er hat weder regelmäßig mit Drogen gehandelt noch sie transportiert. Er wäre damals frei gekommen, hätte er diese „Freunde“ verraten. Er hat aber die Strafe abgesessen und hat niemals irgendetwas ähnliches oder anderes gemacht. Deshalb auch die Aussage des Anwalts. Auch sein Bewährungshelfer ist ihm sehr wohlgesonnen. Ich weiß auch von anderen Fällen, dass die Schwere und Art einer Tat sehr wohl Einfluss hat. Er hat dafür gebüßt und möchte nun einfach nur leben und arbeiten.
Wenn er in die Türkei einreist, kann es sein, dass er dort verhaftet wird. Außerdem ist da noch das Militär. Seine Familie hat bei den letzten Erdbeben alles verloren. Das Haus ist total zerstört. Sie haben kein richtiges Dach über dem Kopf und auch kein Geld um ihm dort irgendwie zu helfen und für ihn wäre das auch schlimm, denn er möchte eigentlich eher seiner Familie helfen und nicht umgekehrt. Er kann auf keinen Fall zurück. Denn wenn er erst mal dort ist, nützt es ihm nichts mehr, wenn er später das Verfahren doch gewinnt.
Deshalb, was ich hier eigentlich nur wissen wollte: hat vielleicht irgendjemand einen Tipp, was man eventuell tun kann, um zu verhindern, dass er bis zum Hauptverfahren in die Türkei reisen muss - wenn jetzt der Beschluss vom OVG ebenfalls negativ ausfällt. Kann man da noch irgendwo Beschwerde einreichen oder würde es etwas helfen, wenn wir unsere Heiratsabsicht erklären (wenn dann die Scheidung durch ist) . ??? ??? ???
|