Ich möchte meine ghanaische Frau gelegentlich zu befristeten Besuchsaufenthalten bei meiner Mutter in Deutschland mitnehmen.Ein Daueraufenthalt ist nicht geplant und auch nicht möglich, da wir hier in Ghana Verpflichtungen haben -
zwei Jungs vom verstorbenen ersten Ehemann meiner Frau, und ein Junge, der ihr von ihrer Mutter übergeben worden ist (eigentlich ihr Halbbruder, der aber glaubt, ihr Sohn zu sein), die alle schon zu alt (12, 16 & 18) sind, um noch gut Deutsch zu lernen, und die ich nicht als lebenslänglich Niedrig-Qualifizierte nach Deutschland bringen möchte, sondern die ihre gesellschaftlichen Pflichten in Ghana wahrnehmen sollen. Meine Frau ist da derselben Meinung.
Außerdem haben wir hier einen kleinen Laden und Lebensmittelproduktion aufgebaut.
Nur leider ist es sehr beschwerlich, jedesmal ein Visum zu beantragen.
Insbesondere sind die Forderungen der Deutschen Botschaft in Accra äußerst hart. Vor allem verlangten sie eine
Buchungsbestätigung im Vorab!
Das heißt meines Wissens, falls sie das Visum ablehnen würden, müßte dennoch der gesamte Preis für Hin- und Rückflug bezahlt werden - es gibt, so weit ich weiß, keine normalen Flug-Buchungen, die man kurzfristig ohne Totalverlust stornieren kann.
Denn die Entscheidung über die Bewilligung oder Ablehnung fällt die Deutsche Botschaft Accra überdies nach einem Interview
einen Tag vor dem geplanten Abflug.
Das ist das übliche Verfahren, auch nach Einreichung aller Unterlagen beim "Visa Reception Center" Monate im Voraus. Der Interview-Termin wird dennoch unmittelbar vor den Abflug gelegt.
Es grenzt an Psycho-Folter.
Von der gefährlichen mehrfachen Anreise nach Accra mit Bus über Nacht zur Einreichung der Unterlagen und zum Interview weiters zu schweigen
...
Immerhin haben wir diesesmal schon Geburtsurkunden, Pass, Bankkonto usw. für meine Frau parat und kennen das Prozedere.
Auch muß meine Mutter diesesmal nicht mit frischem Hüftbruch + einer mißlungenenen Operation daran + mit folgender Notoperation + im Winter + von ihrer ebenfalls an einer schweren Erkrankung leidenden Freundin mehrfach zu Ausländerbehörden und Reisebüros chauffiert werden.
(Sie hatte mir das alles bis zu unserer Ankunft bei Ihr verschwiegen, sonst hätte ch die ganze Sache abgeblasen.)
Ich möchte nicht zu sehr auf die Tränendrüse drücken
,
aber sowas ist zuviel...
Deshalb möchte ich einen Weg finden, meiner Frau eine gelegentliche Einreise ohne all dies zu ermöglichen,
denn einerseits möchte ich ihr einfach ab und zu Deutschland zeigen, und dass sie meine Mutter besser kennen lernt, andere Kultur und Zivilisation usw.. Andererseits könnte es vorkommen, dass meine Mutter, eine Seniorin, sich manchmal über Hilfe und Gesellschaft freuen würde.
Hier im i4A-Forum habe ich Hinweise gefunden, dass bei Ehen, die über ein halbes Jahr im Ausland geführt wurden, zur Einreisebewilligung bzw. Aufenthaltserlaubnis einige Hürden entfallen.
Meine Frau wird auf absehbare Zeit nicht ausreichend Deutsch für "A1" lernen können; Englisch ist schon schwer genug, denn wir sind von morgens bis abends am Schaffen, und das Goethe-Institut ist sowieso von hier aus nicht praktikabel regelmäßig erreichbar.