Hallo,
ich plane eine Peruanerin zu heiraten. Nach dem ich nun so einiges hier im Forum gelesen habe, möchte ich nun wissen ob ich alles richtig verstanden habe.

Aber zuerst die "Geschichte"
Ich reise nun schon über 10 Jahre durch Süd- und Mittelamerika. Ich hatte dort auch schon einige Beziehungen, aber die richtige war noch nicht dabei. Das Interesse galt im Endeffekt meistens dem "Geldbeutel".

Durch meine vielen Reisen auf den Kontinent habe, ich in meinem Bekanntenkreis hier in Deutschland auch Kontakte zu Südamerikanern und Südamerikanerinnen. Im Dezember war ich zu einer Hochzeit einer Peruanerin eingeladen worden. Dort lernte ich die Schwester der Braut kennen. Sie war mit einem Schengenvisum zu Besuch. In dieser Zeit sind wir uns näher gekommen und wir planen nun zu heiraten.
Wir waren bei der ABH, dort sagte man uns, dass eine Heirat mit einem Schengenvisum nicht möglich ist und wenn meine Verlobte wieder in Peru ist, solle sie ein Visum zum Zwecke der Heirat bei der deutschen Botschaft stellen.
Wenn ich gewusst hätte, dass dieser Rat mich noch die letzten Nerven kosten würde, hätte ich in der Zeit wo sie hier in Deutschland war, besser in Dänemark geheiratet.
Stand der Dinge ist, meine Verlobte hat bei der Botschaft in Lima einen Antrag auf ein Visum zwecks Heirat gestellt. Dazu wurde benötigt eine Einladung und die Kopie meines Passes.
Ich war beim Standesamt und habe mich erkundigt welche Papiere ich zur Eheschließung benötige.
Ledigkeitsbescheinigung, Geburtsurkunde und Meldebescheinigung.
Ich hoffe die Aussagen der Standesbeamtin sind richtig und es fehlt nicht noch irgendetwas.

Wie geht es nun weiter?

Ich vermute, dass sich die Botschaft in Lima an die zuständige ABH wendet. Diese überprüft dann ob beim Standesamt alle Papiere vorliegen welche zu einer Eheschließung benötigt werden.
Liegen diese Papiere beim Standesamt vor, werde ich eine Verpflichtungserklärung bei der ABH abgeben müssen. (Wohnraum und Einkommen ist vorhanden)
Gehen wir einmal davon aus, dass die ABH nicht noch ein Haar in der Suppe findet gibt sie das OK in Richtung der Botschaft in Lima und die erteilen dann das Visum.

Habe ich etwas wichtiges übersehen? Oder sehe ich den Vorgang falsch?

Ich fliege in 14 Tagen nach Peru und habe somit gelegenheit vor Ort Behördendinge zu erledigen, von denen ich vieleicht noch nicht weiß.

Bernado

Hallo Hatiti,
vielen Dank für Deine Mühe. Dieses hat meine Verlobte bereits in Lima getan.

Nur mir ist beim durchforsten dieses Forum klar geworden, dass doch noch einige andere Sachen berücksichtigt werden müssen.
Zum Beispiel muss ich hier bei meinem zuständigen Standesamt die Eheschließung beantragen. Ich hatte angenommen das können wir noch nach Erteilung des Visums erledigen.
Unsere Standesbeamtin war von meinen Fragen etwas überfordert, was ich durchaus verstehe, da wir in einer Kleinstadt auf dem Lande wohnen. Ihr fehlen halt die Kenntnisse des Ausländerrechts.
Wenn ich also hier die Eheschließung beantrage brauche ich für meine Verlobten das Einverständnis zur Eheschließung.
Da soll es ein Formular beim Standesamt geben, eine sogenannte Beitrittserklärung, dass sie in Peru unterschreiben und eventuell notariell beglaubigen lassen muss.
Ich werde mich also anfang der Woche auf den Weg zum Standesamt machen um die Sache zu klären.
Ich vermute einmal, dass ich zum Beantragen der Eheschließung auch eine Kopie des Passes meiner Verlobten benötige. (Vermutlich auch notariell beglaubigt)

Wie ich in einem anderen Forum gelesen habe, gibt es manchmal Schwierigkeiten bei der Anerkennung der Ledigkeitsbescheinigung, weil man in Peru diese Bescheinigung nur für die Provinz ausstellt in welcher die betreffende Person gemeldet ist.
Diese Frage konnte mir die Standesbeamtin auch nicht beantworten, also werde ich wohl vorsichtshalber noch eine eidesstattliche Erklärung, dass sie noch nie verheiratet war, in Lima besorgen. (Vorsicht ist die Mutter der Porzelankiste)

Ich habe ja genügend Zeit wenn ich dort 4 Wochen Urlaub mache.

Bernado

Hallo Hatiti,
ich habe mir die Seite angeschaut, das deckt sich ja in etwa mit dem was ich vermute.

Heute habe ich unsere Standesbeamtin besucht. Wir haben uns sehr nett und ausgiebig unterhalten. Meine Vermutung, dass sie von Ausländerrecht wenig Ahnung hat, ist so nicht richtig. Sie sagte, dass es zwangsläufig zum Austausch zwischen den Behörden kommt, wenn ein Ausländer an einer Eheschließung beteiligt ist.

Sie fand es ganz gut, dass ich mich mit dem Thema beschäftige und mir im Internet Informationen hole. Aber sie wieß darauf hin, dass man Auskunft nur am konkreten Einzelfall geben kann und dass durch den vorhandenen Ermessensspielraum die Behörden in Deutschland zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen können.

Also es reicht bei meinem Standesamt wenn ich die Ledigkeitsbescheinigung, die Geburtsurkunde und die Meldebescheinigung aus Peru mitbringe. (Natürlich mit allen Beglaubigungen)
Eine Beitrittserklärung und eine beglaubigte Kopie des Passes brauche ich nicht um die Eheschließung zu beantragen.
Mein Hinweis, dass das Ausländeramt aber beim Standesamt nachfragt, ob die Heirat beantragt ist und ob alle Papiere vorliegen und einem Visum nicht zustimmt, wenn nicht beide Unterschrifften zur Beantragung der Eheschließung vorliegen, beantwortete sie wie folgt.

Die Ausländerbehörde fragt an, ob alle Papiere für eine Eheschließung vorliegen und ob es irgendwelche Gründe gibt die eine Eheschließung ausschließen. Dazu brauch sie die Unterschrift meiner Verlobten nicht. Meine Verlobte hat ja mit dem Antrag auf ein Visum zur Heirat, in Peru, den Willen erklärt, dass sie zu diesem Zwecke einreisen möchte.
Uns so hätten es bislang die Ausländerbehörde und das Standesamt immer gehandhabt.
Sie sagte weiter, dass sich die Behörden natürlich über die "Ernsthaftigkeit" des Ehebegehrens austauschen. Wenn da Zweifel auftauchen kann es schon mal dazukommen, dass man genauer nachprüft.

Ferner hat sie mich gebeten, die Dokumente hier in Deutschland übersetzen zu lassen, weil es doch manchmal bei gewissen juristischen Begriffen zu Irritationen kommen kann, selbst wenn es bei einem von der Botschaft in Lima empfohlenen Übersetzer gemacht wird.

Dann werde ich der Dame einmal vertrauen.

Bernado