Einer schrieb am 09.05.2025 um 11:54:33:Wer ist denn eigentlich dafür verantwortlich, dass es die Gemeindeverwaltung XY nicht gebacken kriegt, die Aushändigung wichtiger Dokumente ordentlich zu organisieren? Ich könnte es nachvollziehen, wenn es dort generell bei allen möglichen Dokumenten Probleme gäbe – aber offenbar betrifft das nur die Einbürgerung, die die Verwaltung nicht einmal selbst bearbeitet, sondern für die sie lediglich fertige Urkunden zur Aushändigung zugeschickt bekommt
Naja, ich bin ja eine ziemlich kritische Person in Bezug auf Behörden. Ich würde hier aber nicht die Schuld beim enfachen Sachbearbeiter suchen. Es gibt solche und solche Sachbearbeiter.
Ich hab mit sehr vielen Behörden zu tun gehabt. Und auch mit Behörden aus diversen Staaten, manche waren Demokratien und manche waren Autokratien. Bspw. wir leben derzeit in Krefeld. Ich finde die meisten Beamten hier offen gesagt toll. Andere sind anderer Meinung. Aber ich sehe, wie die Beamten hier einem weit entgegenkommen wenn man freundlich ist, auch soweit wie möglich Unterlagen vorlegt und auch ordentlich rechtlich argumentiert.
Das einzige was ich bei deinem Fall problematisch finde, ist der Umstand, dass nicht einfach ein Termin gegeben wurde. Ja, selbst wenn direkt der Termin für in vier Monaten gegeben wäre, wäre es verwaltungsrechtlich korrekt gewesen. Stichwort: Gesetzmäßigkeit der Verwaltung.
Und auf deine Frage zurückzukommen: Ist es so wie bei Hagen Krause auf dem Amt? Nein, die Beamten machen schon ihren Job.
Aber es ist ein politisches Problem auf der Ebene des Landrats/Oberbürgermeisters. Die Gebühren im Ausländerrecht und Staatsangehörigkeitsrecht sind offen gesagt zu niedrig. Es ist halt keine Verkehrsüberwachung, wo Bußgelder auch Geld in die klammen Kommunalen Kassen spült. "Wir" müssten eigentlich die Gebühren verdoppeln. Aber weil die Gebühren niedrig sind, und man meist als Behörde den Unterlagen hinterherrennen muss, führt das dazu, dass die entsprechenden Ämter nur Kosten im Haushalt der Gemeinde verursachen. Also alloziert man nur soviel Personal, sodass es irgendwie klappt.
Wenn ich also einen Termin in vier Monaten bekommen hätte, hätte ich nicht den Sachbearbeiter mit einer "geharnischten" E-Mail kritisiert, sondern die Gemeindevertreter.
Lange Rede, kein Sinn:
Verantwortlich ist die Gemeinde selber und ihre politischen Vertreter. Der Sachbearbeiter, der auf dem "verlorenen" Posten alleine die Aushändigung der Urkunden durchführt, ist es jedenfalls nicht.