Lea_Christina
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Beziehung zum Thema Ausländerrecht: Bekannt mit Ausländer/n/in
Staatsangehörigkeit: Deutsch
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Meine Mutter hat eine junge Kollegin, die seit Beginn des Schuljahres darauf wartet, ihre minderjährige Tochter aus Serbien nach Deutschland holen zu dürfen, doch die Deutsche Botschaft in Belgrad hat ihr bisher noch nicht einmal einen Termin gegeben, um den Antrag stellen zu können. Wir sind ziemlich ratlos und Ana ist inzwischen so hoffnungslos und verzweifelt, dass sie kurz davor ist, aufzugeben. Durch Corona wurde die ganze Situation natürlich auch nicht gerade vereinfacht. Ich schreibe unten genauere Details zu Ana und ihrer Tochter. Falls jemand etwas einfällt, was uns helfen könnte, wären wir zutiefst dankbar! Liebe Grüße, Lea Christina (juergens-lea@gmx.de)
Ana ist 36 Jahre alt und seit einem Jahr in Deutschland. Sie ist im Anerkennungsjahr als Erzieherin (ihre Ausbildung aus Serbien wurde nicht voll anerkannt) und macht ihren Abschluss im kommenden September. Ihre Staatsangehörigkeit ist serbisch. Aktuell hat sie den Aufenthaltsstatus nach 17a Abs. 1, Aufenthaltserlaubnis bis September. Nach Abschluss ihres Anerkennungsjahr soll sie in der KiTa übernommen werden, in der sie das Anerkennungsjahr absolviert.
Im September letzten Jahres hat sie sich bei der Deutschen Botschaft in Belgrad auf der Warteliste eingetragen, um für ihre Tochter einen Antrag zu stellen, damit sie nach Deutschland nachkommen kann. Bisher hat sie keinen Termin bekommen. Vor zwei Monaten hat sie sich mit Hilfe der Migrationsberatungsstelle zebra auf einer zweiten Liste eingetragen, die für Personen mit gesuchten beruflichen Qualifikationen ist und die angeblich schneller bearbeitet werden soll. Auch hier hat sie noch keine Rückmeldung bekommen, außer dass sie Geduld haben müssen.
Anas Tochter Sara ist 12 Jahre alt. Sie ist zweisprachig aufgewachsen und versteht daher sehr gut deutsch. Ana ist Allereinerziehend und die einzige Sorgeberechtigte. Der Vater hat die Familie verlassen. Sara lebt derzeit ohne Eltern bei ihrer Großmutter und ihrer Tante, während ihre Mutter hier in Deutschland das Anerkennungsjahr macht und die Urgroßmutter pflegt. Alle Dokumente, die für den Antrag benötigt werden sind vorbereitet und eingereicht, aber den Antrag selbst durften sie eben immer noch nicht stellen.
Ana lebt nun schon seit einem Jahr getrennt von ihrer Tochter ohne eine Hoffnung, dass sie endlich kommen kann. Das stellt für sie und noch mehr für Sara eine enorme psychische Belastung dar. Ana sagt, wenn Sara zum nächsten Schuljahr immer noch nicht zu ihr kommen kann, dann wird sie nach Serbien zurückkehren, weil sie beide die Situation nicht mehr ertragen können. Doch in Serbien hat sie keinerlei berufliche Perspektive, während hier in Deutschland Erzieherinnen gesucht werden!
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