Hallo,
Ich betreue zur Zeit eine junge Frau, die im Rahmen der Familienzusammenführung als minderjähr. Kind nach Deutschland kam. Sie hat eine befr. Aufenthaltserlaubnis, befindet sich aktuell nicht in Ausbildung oder Arbeitsverhältnis.
Sie hat nun ein Kind bekommen, der Kindsvater hat eine Duldung, macht aktuell eine Ausbildung. Beide kommen aus unterschiedlichen Staaten.
Nun beschäftigen mich folgende Gedanken, da ich bisher mit einem solchen Fall nicht zu tun hatte:
- Für das Neugeborene muss vermutlich ebenfalls eine befr. Aufenthaltserlaubnis beantragt werden?
- Die Mutter hat aktuell keine gültigen Dokumente auf deutsch, da verloren gegangen (Neubeschaffung läuft, kann aber dauern)
- Das Neugeborene muss im Pass seiner Mutter eingetragen werden bzw. eine Geburtsurkunde des Landes aus dem sie kommt bei der Botschaft beantragt werden?
-Vaterschaftsanerkennung liegt vor, Sorgerecht bei der Mutter
- Was ist mit der Duldung des Vaters? Kann dieser theoretisch noch abgeschoben werden? Hat das Kind Einfluss auf dessen Duldung? Kann er einen Aufenthaltsstatus bekommen, da ein Aufwachsen des Kindes mit beiden Elternteilen sonst unmöglich wäre?

Wenn der Vater eine Ausbildung macht, dürfte er wohl entsprechend dem sog. 3+2-Modell eine Aufenthaltsperspektive auch unabhängig vom Kind haben.

Das Kind bekommt einen AT sofern die Mutter der allein personensorgeberechtigte Elternteil ist (scheint so zu sein), s. § 33 Satz 2 AufenthG. Es braucht einen eigenen Pass bzw. sofern das nicht möglich ist, ist die Eintragung im Pass der Mutter ausreichend. Kommt ganz darauf an, wie das Land der Mutter verfährt.