Hallo,

Ich hätte eine, für mich, überaus komplizierte Frage an euch. Ich hoffe ihr könnt mir helfen, da ich mittlerweile nicht mehr wirklich durchblicke.

Daten zu mir:
Ich bin 1991 Geboren in Deutschland.
Meine Mutter ist Tschechin seit "immer", Vater deutscher auch "immer".
Ich habe die dt. Staatsbürgerschaft ( Sbs ).
Ich habe einen zweit Wohnsitz seit ca. 2-3 Jahren in Cz angemeldet.

Mein Problem ist, dass ich gerne die tschechische Sbs annehmen würde, jedoch ich nicht weiß ob es geht dass man beide Sbs haben kann.
Ich habe er letztens mit einem türkischen Freund geredet, der meinte, dass er "Problemlos" beide hat und das er noch nie gehört hat, dass es da irgendwelche Probleme geben könnte.

Meine ganz genau Frage ist, weiß jemand von euch, wie genau mein Fall von beiden Ländern gehandhabt wird?

Danke :))

Asdf11 schrieb am 22.04.2011 um 12:10:51:

Mein Problem ist, dass ich gerne die tschechische Sbs annehmen würde, jedoch ich nicht weiß ob es geht dass man beide Sbs haben kann.

Von deutscher Seite aus ist das kein Problem, da Tschechien ein EU Land ist. Siehe z.B. die Informationen beim BVA. Was Tschechien zu Doppelstaatlern sagt kannst du am besten dort vor Ort abklaeren.


Asdf11 schrieb am 22.04.2011 um 12:10:51:

Meine Mutter ist Tschechin seit "immer", Vater deutscher auch "immer".

Vielleicht bist du dann soweiso schon Doppelstaatler. Das kommt darauf an, was das tschechische (bzw. entsprechender Vorgaenger-Staat) Staatsangehoerigkeitsrecht zum Zeitpunkt deiner Geburt vorsah. Falls du die Staatsangehoerigkeit schon haettest braeuchtest du keine Einbuererung sondern muesstest lediglich einen Pass beantragen.


Asdf11 schrieb am 22.04.2011 um 12:10:51:

Ich habe er letztens mit einem türkischen Freund geredet, der meinte, dass er "Problemlos" beide hat

Bei Tuerken geht das uebrigens nicht problemlos (non-EU). Aber das kann dir ja egal sein.

Grundsätzlich geht mit der freiwilligen Annahme einer
fremden Staatsangehörigkeit die deutsche Staatsangehörigkeit
automatisch verloren, jedoch nicht, wenn es sich bei der
fremdem um diejenige eines Mitgliedsstaates der Europäischen
Union oder der Schweiz handelt.

Also Doppelstaatler bin ich nicht, da bisher nie die tschechische Sbs beantragt wurde.
Soweit ich es jetzt verstanden habe, ist es aus dt. Sicht in Ordnung. Jetzt fehlt nur die genau Info von Cz Behörden...

Asdf11 schrieb am 22.04.2011 um 13:01:27:

Also Doppelstaatler bin ich nicht, da bisher nie die tschechische Sbs beantragt wurde.

Muss man diese denn beantragen, wenn man eine tschechische Mutter hat? Oder bekommt man sie automatisch "vererbt"?

Erkundige Dich doch beim tschechischen Konsulat oder recherchiere im Internet, ob Kinder tschechischer Mütter überhaupt noch irgend einen Antrag stellen müssen oder sie nur irgendwann einen Pass abholen, der sowieso seit der Geburt für sie bereit liegt.

In CZ wäre zu prüfen, ob du die tschechische Staatsangehörigkeit als Kind einer tschechischen Mutter hast. Es kommt nämlich nicht darauf an, ob sie beantragt wurde, sondern darauf an, ob sie kraft Geburt automatisch erworben wurde, auch wenn dir der Erwerb bisher nicht bekannt war.

Für den Fall, dass sie nicht erworben wurde, müsste dort eine Einbürgerung geprüft werden.

Mutly schrieb am 22.04.2011 um 13:08:11:

Für den Fall, dass sie nicht erworben wurde, müsste dort eine Einbürgerung geprüft werden.

Im Falle einer Einbürgerung müsste die deutsche Stag dann aufgegeben werden, da CZ keine Mehrstaatlichkeit erlaubt.

Granting Nationality of the Czech Republic

he/she proves that by being granted nationality of the Czech Republic he/she will lose their current nationality or proves that they have lost his/her current nationality - unless the person is a stateless person or a recognised refugee; a document proving loss of nationality is obtained after the Ministry of the Interior issues to the applicant a promise to grant Czech nationality;

schrieb am 22.04.2011 um 13:17:58:

Im Falle einer Einbürgerung müsste die deutsche Stag dann aufgegeben werden, da CZ keine Mehrstaatlichkeit erlaubt.

Falsch, da Tschechien EU-Staat ist. Und da ist nach deutschem Recht Mehrstaatigkeit hinzunehmen. Selbst eine Beibehaltungsgenehmigung ist nicht erforderlich.

Floppine schrieb am 27.04.2011 um 11:38:15:

Falsch, da Tschechien EU-Staat ist. Und da ist nach deutschem Recht Mehrstaatigkeit hinzunehmen. Selbst eine Beibehaltungsgenehmigung ist nicht erforderlich.

Falsch, da Tschechien sein Staatsangehörigkeitsgesetz selber durchsetzt, und wenn in Tschechien keine Meerstaatigkeit erlaubt, ist egal wie die deutschen Behörden das sehen.

Tschechien entscheidet aber nicht über den Bestand oder Nichtbestand der deutschen Staatsangehörigkeit.
Wenn sich ein Tscheche in D einbürgern lässt, darf er nach deutschen Recht die tschechische Staatsangehörigkeit behalten. Nach tschechischem Recht verliert er jedoch die tschechische Staatsangehörigkeit.

Floppine schrieb am 27.04.2011 um 11:52:33:

Tschechien entscheidet aber nicht über den Bestand oder Nichtbestand der deutschen Staatsangehörigkeit.

Ja, aber darum ging es Bayraqiano gar nicht:

schrieb am 22.04.2011 um 13:17:58:

Im Falle einer Einbürgerung müsste die deutsche Stag dann aufgegeben werden, da CZ keine Mehrstaatlichkeit erlaubt.

Zitat:

Wenn sich ein Tscheche in D einbürgern lässt, darf er nach deutschen Recht die tschechische Staatsangehörigkeit behalten. Nach tschechischem Recht verliert er jedoch die tschechische Staatsangehörigkeit.

Darum ging es eben nicht, sondern um die Einbürgerung eines dt. Sta. in Tschechien, da ist deine Aussage eben falsch:

Floppine schrieb am 27.04.2011 um 11:38:15:

Falsch, da Tschechien EU-Staat ist. Und da ist nach deutschem Recht Mehrstaatigkeit hinzunehmen. Selbst eine Beibehaltungsgenehmigung ist nicht erforderlich.

Floppine schrieb am 27.04.2011 um 11:52:33:

Tschechien entscheidet aber nicht über den Bestand oder Nichtbestand der deutschen Staatsangehörigkeit.

Nein, das kann Tschechien nicht, das tut es auch nicht.

Worüber Tschechien entscheiden darf ist sein eigenes Staatsangehörigkeitsrecht. Dort ist geregelt, dass jemand der die CZ Sta erwerben möchte, seine bisherige aufgeben muss. Dass sie von deutscher Seite her nicht automatisch erlischt bedeutet für deutsche Einbürgerungsbewerber nur, dass sie ein Entlassungsverfahren betreiben müssen.