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Beitrag begonnen von nilani am 07.04.2008 um 10:42:01

Titel: Krankenversicherungskosten für Selbständige?
Beitrag von nilani am 07.04.2008 um 10:42:01
Hallo liebe Leute,
kann mir jemand Auskunft geben über die Krankenversicherung nach dem Studium?
Ich bin gerade fertig geworden und werde demnächst eine Arbeitserlaubnis zum Ausüben selbständiger Tätigkeit beantragen, wobei meine Einnamen sicher noch nicht allzuhoch sein werden.
Ist man als Ausländer verpflichtet, krankenversichert zu sein? Weiß jemand, ob die Angebote der gesetzlichen Krankenkassen abweichen?
Und:wäre es denkbar, eine Krankenversicherung in meinem Heimatland (Nicht-EU) abzuschließen und hier anerkennen zu lassen? Auf welche ärztlichen Leistungen hätte ich dann Anspruch?
Wäre dankbar für eure Infos!
LG nilani

Titel: Re: Krankenversicherungskosten für Selbständige?
Beitrag von Sondra am 07.04.2008 um 13:35:07

nilani schrieb am 07.04.2008 um 10:42:01:
... nach dem Studium ... selbständiger Tätigkeit

Als Selbständige kannst du dich sowohl gesetzlich wie auch privat versichern.


nilani schrieb am 07.04.2008 um 10:42:01:
Ist man als Ausländer verpflichtet, krankenversichert zu sein?

Man ist verpflichtet krankenversichert zu sein wenn man sich hier aufhält. Ist auch vernünftiger, weil kaum jemand könnte in Notfall seine Kosten selbst tragen (die Gesundheitspflege ist sehr Kostenintensiv).


nilani schrieb am 07.04.2008 um 10:42:01:
ob die Angebote der gesetzlichen Krankenkassen abweichen?

[guck=guck.gif] hier (anklicken) - sind einige Vergleiche zu finden. Ansonsten hilft nur Angebotsabfrage (z.B. AOK / DAK / BARMER / TK -Techniker Krankenkasse- / IKK als gesetzliche Kassen) und selbst vergleichen.


nilani schrieb am 07.04.2008 um 10:42:01:
eine Krankenversicherung in meinem Heimatland (Nicht-EU)

würde nur funktionieren, wenn es zwischen deinem Heimatland und D ein Sozialversicherungsabkommen besteht. Da wäre auch genau definiert was gilt wann und wie. Aber es ist unzuverlässig - vor allem wenn du einen dringenden Arzttermin hättest z.B. Teilweise haben Mediziner sogar innerhalb der EU die Gegenseitigkeit nicht anerkannt und auf eine sofortige Barzahlung bestanden.

Titel: Re: Krankenversicherungskosten für Selbständige?
Beitrag von nilani am 08.04.2008 um 01:08:03
Danke für eure schnellen Antworten! Der Krankenkassen-Vergleich war ein guter Tipp, werde die Sache demnächst angehen!
:)

Titel: Re: Krankenversicherungskosten für Selbständige?
Beitrag von nilani am 10.04.2008 um 11:30:44
:oHier gleich noch eine Frage: habe ein wenig in den Angeboten der privaten und gesetzlichen Kassen gestöbert... Und festgestellt, dass es riesige Unterschiede gibt.. :-?
Weiß jemand Bescheid, ob man mit Abschluss einer günstigen privaten Krankenversicherung nicht in die Falle gerät, großen Teil der Kosten im Ernstfall selbst tragen zu müssen? Und: kann man tatsächlich nicht nach der privaten wieder in die staatliche wechseln? Wie lange ist man dann überhaupt an die private KK gebunden?
Oder sollte ich lieber sicherheitshalber das teurere Standardangebot der gesetzlichen KV nutzen-damit man keine bösen Überraschungen später erlebt?
Wäre schön, wenn jemand einen kompetenten Rat hätte..
Danke euch!

Titel: Re: Krankenversicherungskosten für Selbständige?
Beitrag von trixie am 10.04.2008 um 12:51:43
Ein günstiger monatlicher Beitrag wird oft dadurch erreicht, dass du einen Selbstbehalt hast. Somit zahlst du tatsächlich alle kleineren Arztrechnungen selber, bis die Selbstbehaltsgrenze erreicht ist. Du schützt dich eben nur davor, dass eine unvorhergesehe kostenträchtige Behandlung nicht komplett zu deinen Lasten geht.


nilani schrieb am 10.04.2008 um 11:30:44:
Wie lange ist man dann überhaupt an die private KK gebunden?  

Für den Zeitraum, den du mit der KK vereinbart hast.


nilani schrieb am 10.04.2008 um 11:30:44:
kann man tatsächlich nicht nach der privaten wieder in die staatliche wechseln?  

Nur wenn du eine sozialversicherungpflichtige Beschäftigung in Form eines Arbeitnehmers aufnimmst und dein Einkommen unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze liegt.


nilani schrieb am 10.04.2008 um 11:30:44:
Oder sollte ich lieber sicherheitshalber das teurere Standardangebot der gesetzlichen KV nutzen-damit man keine bösen Überraschungen später erlebt?  

Fragst du den Aussendienstmitarbeiter einer privaten Krankenkasse wirst du andere Argumente hören, als von einem Mitarbeiter einer gesetzlichen Krankenkasse.

Überlegenswert wäre sicherlich noch, dass in der gesetzlichen KK auch Familienmitglieder wie Ehegatte und Kinder kostenfrei mitversichert sind, während dies bei einer privaten nicht der Fall ist.

trixie

Titel: Re: Krankenversicherungskosten für Selbständige?
Beitrag von Sondra am 10.04.2008 um 12:59:51

nilani schrieb am 10.04.2008 um 11:30:44:
mit Abschluss einer günstigen privaten Krankenversicherung nicht in die Falle gerät, großen Teil der Kosten im Ernstfall selbst tragen zu müssen?

Das kommt auf den Vertrag darauf an. Man kann selbst entscheiden, ob man eine Versicherung mit oder ohne den so genannten Selbstbehalt haben möchte. Eine recht gute, umfassende Versicherung ist nicht wirklich günstig - siehe Beispiel (von mir konstruiert)


Zitat:
bereits privat krankenversichert: Nein
Geburtsdatum: 12.09.1983
Geschlecht: weiblich
Familienstand: ledig
Berufsgruppe: Selbständig
Beihilfeberechtigt: Nein
Tarifinformation
gewählter Versicherer      ...
Monatsbeitrag 464,69 Euro
Selbstbehalt        0,00 Euro
Krankenhaustagegeld: 10,00 Euro pro Tag
Effektivbeitrag*      464,69 Euro
*Der Effektivbeitrag berechnet sich aus dem monatlichen Gesamtbeitrag plus 1/12 des Selbstbehalts.
Leistungen      
Gewünschter Leistungsumfang: Standard
Unterbringung, Verpflegung und Behandlung im Krankenhaus: Zweibettzimmer mit Chefarzt
Zahnbehandlung/-ersatz: mind. 90% Zahnbehandlung / 75% Zahnersatz
Tagegeld zur Absicherung gegen Verdienstausfall bei Krankheit: Ja, mit 20 Euro/Tag ab dem 4. Tag
weiteres Krankentagegeld: Ja, mit 20 Euro/Tag ab dem 15. Tag
Tagegeld während des Krankenhausaufenthalts: Ja, mit 5 Euro/Tag
Gewünschter Selbstbehalt      0 bis 0 Euro
Möglicher Versicherungsbeginn ...

Man kann das nach unten / oben rechnen, je nach dem, welche Leistungen man vereinbart. Auf ein super günstiges Angebot sollte man sich tatsächlich nicht verlassen.


nilani schrieb am 10.04.2008 um 11:30:44:
kann man tatsächlich nicht nach der privaten wieder in die staatliche wechseln? Wie lange ist man dann überhaupt an die private KK gebunden?


[guck=guck.gif] hier
oder auch
hier
Es ist also möglich zu wechseln, aber an Bedingungen gebunden = zu wenig Verdienst.

Titel: Re: Krankenversicherungskosten für Selbständige?
Beitrag von trixie am 10.04.2008 um 13:21:22

Sondra schrieb am 10.04.2008 um 12:59:51:
Es ist also möglich zu wechseln, aber an Bedingungen gebunden = zu wenig Verdienst.  

... aber nur dann realisierbar, wenn man als Arbeitnehmer tätig ist. Ein niedriges Einkommen eines Selbständigen, läßt den Wechsel in die gesetzliche KV nicht zu.

trixie

Titel: Re: Krankenversicherungskosten für Selbständige?
Beitrag von Sondra am 11.04.2008 um 08:28:50

trixie schrieb am 10.04.2008 um 13:21:22:
Ein niedriges Einkommen eines Selbständigen, läßt den Wechsel in die gesetzliche KV nicht zu.

Da täuschst du dich  [guck=guck.gif]
hier
hier
hier

Titel: Re: Krankenversicherungskosten für Selbständige?
Beitrag von trixie am 11.04.2008 um 09:26:55
@ Sondra

Die von dir zitierten Links treffen nicht auf den Selbständigen zu, der privat versichert ist, nur weil er ein niedriges Einkommen hat. Erst wenn er unterstützendes ALG II erhält, hat er eine Rückkehrmöglichkeit zu GKV.

trixie

Titel: Re: Krankenversicherungskosten für Selbständige?
Beitrag von johhan am 31.08.2017 um 17:24:13
Problem ist, dass, wenn du eine Zeit lang in einer "Sparte" versichert warst (gesetzlich oder privat) dann musst du, wenn du dich selbst versicherst auch weiterhin in dieser Sparte versichern.

Das kann man als Student umgehen indem man einen festen Job hat und dann sozusagen über den Job versichert ist.
Falls das auf Grund der vielen Arbeitsstunden bei dir neben dem Studium nicht möglich sein sollte kannst du erstmal probieren dich gesetzlich zu versichern. In wenigen Fällen wirst du nicht gefragt, wo und wie du vorher versichert warst.
Aber manchmal wird es auch entdeckt.

Falls das alles nicht funktioniert müsstest du dir eine private Krankenversicherung heraus suchen.
Natürlich ist da die Fülle von Informationen ziemlich groß aber auf Seiten wie dieser kannst du schauen was es für Vorteile bei einer privaten Krankenversicherung gibt und welche Angebote sich für dich lohnen.

Zu deiner anderen Frage: ja. man muss oft in Vorkasse gehen und muss dann die Rechnung zu der PKV schicken, die einem dann das Geld zurück erstattet. Ist der Betrag allerdings sehr hoch oder man kann gerade nicht zahlen, übernehmen sie es auch direkt. Das muss man allerdings vorher abklären.

Titel: Re: Krankenversicherungskosten für Selbständige?
Beitrag von KaGe am 31.08.2017 um 21:41:55
@johhan
bitte schau mal nach dem Datum der vorigen Beiträge.
Höchstwahrscheinlich hat sich die Frage längst geklärt.

;D

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