Eine gute Freundin von mir hat ein sehr großes Problem. Da sie so eine nette ist, habe ich ihr versprochen daß ich mich über alles erkündigen werde und ihr helfen wie viel ich kann.

Ihr Mann ist ein Kriegsflüchtling aus Bosnien. Da er ein Kriegsgefangener war hat er eine unbefristete Arbeitsgenehmigung. Er hat sie vor 4 Jahren in Bosnien geheiratet und seitdem lebt sie in Deutschland. Da er psychisch unstabil ist, leben sie samt ihre 3 kleine Kinder von Sozialhilfe. Ein Leben mit ihm ist sehr schwer und er "terrorisiert" sie psychisch und sie kann es nicht mehr aushalten. Sie versucht seit paar jahren einen job zu finden aber er erlaubt ihr nicht, weil er dann seine Sozialhilfe verliert und er möchte lt. seiner Aussage nie wieder in Deutschland arbeiten, weil man nur blöd sein muß zu arbeiten. Es lebt sich sehr gut von Sozialhilfe. Sie ist nicht der Meinung. Auf jeden Fall kann sie diesen psychischen terror nicht mehr ertragen und möchte ihn verlassen  sonst wird sie in sehr nahe zukunft selber psychiatrische Hilfe brauchen. Er droht ihr allerdings daß er ihr die Kinder wegnehmen wird, daß sie keine Aufenthaltsverlängerung bekommen wird und sie in Bosnien wieder landen wird.  

Was kann man für Sie tun. Sie muß ihn verlassen aber sie hat halt diese Ängste. Die Kinder kann er ihr nicht wegnehmen weil er psychisch unstabil ist. Aber was ist mit ihrer aufenthaltsgenehmigung. Was soll sie machen. Sie hat jetzt einen jobangebot bekommen und möchte arbeiten. kann sie ihn einfach aus der wohnung rausschmeißen und dies dem Sozialamt melden (sie haben eine Sozialwohnung)

Vielen Dank für Ihre Hilfe

gehe ich recht in der annahme, dass deine freundin mit visum eingereist ist vor 4 jahren und eine aufenthaltserlaubnis hat ?
wenn ja, hat sie ein eigenständiges aufenhaltsrecht - unabhängig vom ehegatten
soll sie ihn doch rausschmeißen und so leben wie sie das möchte

sie sagt ständig daß sie von ihm wg. visum abhängt. die haben in bosnien geheiratet und er mußt wahrscheinlich irgendeine verpflichtungserklärung unterschreiben daß sie nach Deutschland einreist. Ich meine man läßt sich auch nicht von einem Tag auf den Anderen scheiden. Prozess dauert auch ein bißchen, oder?

frag sie, seit wann sie die aufenthaltserlaubnis (AE) hat
wie schon gesagt, wenn sie seit mehr als 2 jahren eine AE hat aufgrund der familienzusammenführung, kann er ihr überhaupt nix mehr
sie ist dann NICHT mehr abhängig von ihm wegen der AE

nachtrag:
warum geht deine freundin nicht mal zu ihrer ABH und fragt dort mal nach ?

sie spricht nicht so viel deutsch und hat sehr viel angst. er hat sie total eingeschüchtert. sie hat aber immer noch keine unbefristete aufenthaltsgenehmigung (wahrscheinlich weil sie von sozialhilfe leben). sie ist auch nicht die meist ausgebildete frau (eben eine frau von dorf und kennt sich nicht viel aus). Deswegen möchte ich ihr auch helfen.

natasa schrieb am 13.07.2006 um 12:29:42:

sie spricht nicht so viel deutsch und hat sehr viel angst. er hat sie total eingeschüchtert.

Dann könntest Du sie doch begleiten und ihr bei den Behörden Beistand und Unterstützung gewähren.

das werde ich auch machen.

Vielen Dank für die Rückmeldungen. Hoffentlich tue ich auch das Richtige :)

Hi,

ich würde sie zur ABH begleiten und danach dafür sorgen, dass sie ein eigenständiges Leben führen kann , ohne Ängste. Das Erlernen der dt. Sprache
ist dabei ebenso wichtig, wie die eigene Sicherstellung des LU.
Nachdem die Frau ihre Ängste verloren hat kann dieses insgesamt sehr wohl
eintreffen.

Dem Ehegatten ist nur zu empfehlen sich schleunigst darauf zu besinnen, dass
die ihm erteilte AE auch wieder entzogen werden kann. Äußerungen wie beschrieben führen niemals zur Integration etc. und sollte man ihm die vermutliche Anerkennung durch das Bundesamt widerrufen, wird es ihm schwer
fallen in D bleiben zu dürfen.

DC

natasa schrieb am 13.07.2006 um 12:10:46:

Was soll sie machen. Sie hat jetzt einen jobangebot bekommen und möchte arbeiten. kann sie ihn einfach aus der wohnung rausschmeißen und dies dem Sozialamt melden (sie haben eine Sozialwohnung)

Wenn er sie bedroht, kann sie ihn aus der Wohnung setzen lassen. Wenn sie arbeiten geht, muß er deswegen noch nicht arbeiten, es kommt dadurch wahrscheinlich nicht weniger Geld in die Familienkasse. Anders ausgedrückt: wenn er arbeiten kann, dann muß er das eigentlich auch schon jetzt.
Für ihn würde sich nichts ändern, außer daß sein Selbstwertgefühl leidet, wenn die Frau verdient.
Auf die Kinder mag oder soll er nicht alleine aufpassen?

Gruß, ULF

ich glaube eher auch daß sein ego als mann eine große rolle hier spielt. er hat kein bock zu arbeiten und warten auf sein Behinderungsgrad daß er rente bekommt. sie hat ihm darauf hin gesagt, es ist gut wenn er rente bekommt aber was ist dann mit ihr und den kinder. er ist sehr egoistisch und droht ihr jetzt nicht auf die kinder aufzupassen wenn sie arbeiten geht. ein kind ist im kindergarten die anderen 2 aber nicht (die sind 2,5 jahr und 1,5 glaube ich). Ich habe ihr gesagt sie soll sich einfach dem sozialamt wenden und sagen daß sie arbeiten gehen möchte aber sie diesen problem mit den kindern hat und die werden ihr schon helfen eine Lösung zu finden. Es ist echt hart.

Hi natasa,

die Geschichte klingt wirklich sehr verworren und man merkt, dass die betroffene Frau mit dem Ganzen völlig überfordert ist.

Ich würde Euch empfehlen, mit einem Beratungsdinst am Wohnort der Frau Kontakt aufzunehmen. Sei es Jugendamt, Beratungsstelle für von Gewalt bedrohte Frauen, Frauenhaus - was auch immer. Erkundigt Euch in Eurer Stadt.
Allein kann sie das nicht schaffen und dort bekommt sie sicherlich die Unterstützung, die sie braucht ohne dass sie Angst haben muss. Die Beratung kann zunächst auch anonym angeboten werden, ohne dass der Mann was mitbekommen muss.

Grüße,
line