Lisette schrieb am 05.04.2006 um 14:39:24:Hallo,
in diesem Fall wird die Tochter nicht eingeschult, sondern umgeschult. In meinem Umfeld gibt es in solchen Fällen zwar keine Probleme mit der Aufnahme des Kindes in der Schule, aber auch keinerlei Hilfsangebote. Früher galt das für die Schulanfänger auch. Seit einiger Zeit müssen die, wenn die Deutschkenntnisse nicht reichen, sogenannte Vorlaufkurse besuchen, die kostenlos sind.
Das wäre natürlich für später zuziehende Kinder auch wünschenswert. Ist aber leider, zumindest bei uns, nicht zu haben. Jedenfalls nicht kostenlos.
Das Kind, das ohne Sprachkenntnisse jetzt in die 3. Klasse wechselt, sollte, wenn es im Prinzip für eine andere Schule als die Hauptschule geeignet wäre, sich äußerst warm anziehen.
Grüße Liesette
Hallo Liesette,
du machst mir ja nicht gerade Hoffnungen. Rechtliche Probleme wurden mir mit der Aufnahme in der örtlichen Schule bislang auch nicht angekündigt. Da war aber auch der Gesetzesentwurf noch nicht bekannt. Allerdings gibt es auch bei mir kaum Möglichkeiten für einen Sprachkurs für Kinder. Die hat man bei der VHS wohl vergessen.
@ Tuyet:
Laut Zeitungsberichten stünden die Kabinettsberatungen ursächlich in keinem Zusammenhang mit den Berliner Vorfällen. Das zeitliche Zusammentreffen sei rein zufällig, da die Beratungen schon länger liefen. Generell wehre ich mich auch gar nicht dagegen, dass Deutschkenntnisse Voraussetzung für den Schulbesuch sein sollen. Unser Landesvater redet ja auch davon, dass die Kinder spezielle Deutschkurse besuchen sollen. Schließlich sollten alle bei einem möglichst gleichen Niveau anfangen können. Das Zitat des Oppositionsführers passt in das (leider negative) Bild das ich schon früher von ihm hatte, und ist genauso wenig konstruktiv ("Dünnpfiff").
Das Problem, das bei uns auftaucht ist, dass die nötige Förderung (zumindest als Gruppenunterricht) einfach nicht angeboten werden kann. Bei uns auf dem flachen Land gibt es scheinbar nur Spätaussiedler, die zuhause schon deutsch sprachen, und die Türken, Italiener und Griechen sind nun mal schon so lange im Land, dass auch ihre Kinder integriert sind.
Was also für die Großstadt sehr vernünftigt sein kann, ist wo anders grundverkehrt. Wenn hier das Kind aber alleine gelassen wird, kann wirklich keine Rede von "möglichst gleichen Chancen für alle" sein.
Die Zurückstufung macht wohl dennoch Sinn, weil sie ganz einfach ein Jahr länger Zeit hat, in das neue System zu kommen. Dann braucht sie sich nicht auch noch mit Mathe quälen. Bedeutend besser wäre diese Zeit allerdings wirklich in einem speziellen Deutschunterricht mit Ausgleich der Unterschiede der Unterrichtsinhalte zwischen hier und dem Herkunftsland investiert.
Zuhause besucht sie jetzt zwar einen Deutschunterricht (2 x eine Stunde pro Woche), aber die Möglichkeiten sind doch sehr begrenzt. Und zur Anmeldung bei einer richtigen Sprachschule war es im Herbst leider schon zu spät.
Herzliche Grüße,
Hansi